Die deutsche Industrie hat im November ihre Aufholjagd fortgesetzt und den Ausstoß im Vergleich zum Vormonat gesteigert. Das Produzierende Gewerbe stellte 0,7 % mehr her als im Oktober, so das Wirtschaftsministerium. Analysten hatten mit einem etwas stärkeren Plus von 1 % gerechnet.
Wie stark das verarbeitende Gewerbe noch immer unter den Folgen der schwersten Krise der Nachkriegszeit leidet, zeigt der Vergleich mit dem Vorjahr: Die Produktion lag bereinigt um Arbeitstageeffekte um 8 % niedriger als im November 2008. Allerdings ist die Lücke kleiner geworden: Im Oktober hatte das Minus noch 12,3 % betragen.
Nach einem Rückschlag im Oktober nahm die Industrieproduktion im November wieder Fahrt auf: Sie legte um 0,9 % zu. Getragen von den milliardenschweren staatlichen Konjunkturprogrammen erzielte auch das Bauhauptgewerbe ein Plus von 0,7 %. Die Energieerzeuger drosselten hingegen ihre Kraftwerke um 2,0 %.
Am stärksten kurbelten die Konsumgüterhersteller die Produktion an, das Plus gegenüber dem Vormonat lag hier bei 1,7 %. Bei den Produzenten von Vorleistungsgütern, zu denen etwa Stahl- und Chemiefirmen gehören, ergab sich ein Plus von 1,1 %. Auch die Hersteller von Investitionsgütern, wie etwa Maschinenbauer, steigerten den Ausstoß um 0,3 %.
Ein überraschend schwaches Neugeschäft der Industrie hat Zweifel an der Stärke des Aufschwungs genährt. Die Unternehmen sammelten im November zwar 0,2 % mehr Aufträge ein als im Vormonat, das Plus war aber deutlich geringer als erwartet. Der Industrie setzt derzeit das Aus für die Abwrackprämie in den USA und vielen anderen Ländern zu.
Das Wirtschaftsministerium rechnet daher damit, dass sich der Erholungsprozess in der Industrie insgesamt abschwächen wird: "Hierzu trägt bei, dass sich die Produktionsimpulse des Fahrzeugbaus umkehren", hieß es weiter.