Der Internationale Währungsfonds (IWF) kann zur Krisenbekämpfung mit deutlich mehr Geld aus Europa rechnen. Deutschland und Frankreich erhöhen ihren Beitrag zum IWF um zwei Drittel auf 25 Mrd. beziehungsweise 18,5 Mrd. Euro. Das kündigten Finanzminister Peer Steinbrück und seine französische Kollegin Christine Lagarde in einem gemeinsamen Brief an die schwedische EU-Ratspräsidentschaft an.
Großbritannien will den IWF mit 7,7 Mrd. Euro zusätzlich stärken. Mit dem Geld soll der Fonds von der Finanzkrise besonders stark getroffenen Länder stützen. Die 20 größten Industrie- und Schwellenländer (G-20) hatten im April auf ihrem Weltwirtschaftsgipfel beschlossen, die Mittel des IWF um 500 Mrd. auf 750 Mrd. Dollar (526 Mrd. Euro) zu erhöhen. Bisher sind aber erst 411,5 Mrd. Dollar zusätzlich zusammengekommen. Steinbrück und Lagarde wollen deshalb, dass die EU insgesamt ihre Zusage von 100 auf 175 Mrd. Dollar aufstockt.
In deutschen Regierungskreisen hieß es, die Chancen stünden gut, dass sich die EU-Finanzminister am 2. September in Brüssel darauf einigen könnten. Die deutschen Mittel werden von der Bundesbank aufgebracht, die dazu ihre Währungsreserven anzapft. Der Bundeshaushalt wird nicht dadurch nicht belastet.
Mit den zusätzlichen Mittel soll der IWF vor allem den Kapitalfluss in die Entwicklungs- und Schwellenländer ankurbeln. Die EU-Finanzminister bereiten bei ihrem informellen Treffen in Brüssel am Mittwoch das G-20-Finanzministertreffen in London vor. Dort wird es am Freitag und Samstag darum gehen, erste Weichen für den G-20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs am 24. und 25. September im US-amerikanischen Pittsburgh stellen.