Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Serbien die Erhöhung des Haushaltsdefizits für 2009 von 3 auf 4,5 Prozent erlaubt, bestätigte der Chef der IWF-Mission für Serbien, Albert Jäger, am 1. September in Belgrad nach einer Verhandlungsrunde mit der serbischen Regierung.
Belgrad benötigt die Zustimmung, weil der Balkanstaat einen IWF-Kredit über 2,9 Mrd. Euro erhalten hatte, berichtete der Belgrader Sender "B92". Jäger rechnet für heuer mit einem Rückgang des BIP Serbiens um 4 Prozent, 2010 mit einem BIP-Wachstum von 1,5 Prozent.
Von der IWF-Forderung nach einer Erhöhung der Mehrwertsteuer rückte Jäger allerdings ab, nachdem ihn die serbische Regierung überzeugt hatte, dass Budgetdefizit aus anderen Quellen finanzieren zu können. Sollte die zweite und dritte Revision des IWF-Abkommens im Oktober positiv ausfallen, dann wird der Balkanstaat 1,2 Mrd. Euro aus dem vereinbarten IWF-Kredit erhalten.
Die serbische Regierung will jeweils eine Hälfte der IWF-Gelder für die Abdeckung des Budgetdefizits und der Stärkung der Fremdwährungsreserven verwenden, erklärte der serbische Wirtschaftsminister Mladjen Dinkic. Nach Angaben der serbischen Finanzministerin Diana Dragutinovic wären nun weder eine Kürzung der Gehälter der öffentlichen Bediensteten noch der Renten notwendig.
Auch Steuererhöhungen seien nicht vorgesehen. Die Regierung will im Haushaltsbudget jährliche Einsparungen im Ausmaß von bis zu 25 Mrd. Dinar (315 Mio. Euro) erzielen. Das mit dem IWF vereinbarte Budgetdefizit darf maximal 132,5 Mrd. Dinar betragen.