Die schwedische Zentralbank hält an ihrer Nullzinspolitik auf absehbare Zeit fest. Bis zum Herbst 2010 soll der Leitzins 0,25 % betragen.
Zugleich will die Notenbank den Kreditinstituten des Landes weitere 9,69 Mrd. Euro (100 Mrd. schwedische Kronen) zur Verfügung stellen, um Kredite und Refinanzierung für Unternehmen und Haushalte billig zu halten.
Analysten äußerten sich überrascht hierüber. Die Aussichten für Schwedens Wirtschaft hatten sich zuletzt etwas verbessert. Die Führung der Riksbank bleibt unterdessen uneins über ihren geldpolitischen Kurs.
Vize-Gouverneur Lars Svensson hält eine weitere Zinssenkung für nötig, während zwei andere Mitglieder des geldpolitischen Komitees Zinserhöhungen früher ins Augen fassen als es der bisherigen offiziellen Linie entspricht. Insgesamt drei Vorstandsmitglieder stimmten gegen die Ausweitung der Hilfen für den Bankensektor.
Mit ihrer auf Monate hinaus laxen Geldpolitik steht die Riksbank in den nicht zur Euro-Zone gehörenden skandinavischen Ländern alleine da. In Norwegen dürfte die Notenbank bereits am kommenden Mittwoch (28.10.) die Zinsen erhöhen und damit die Zinswende in Europa einläuten.
Allerdings dürften sich die drei mit Abstand wichtigsten Zentralbanken des Kontinents, die EZB, die Bank von England und die Schweizerische Nationalbank mit Zinserhöhungen noch bis weit ins kommende Jahr Zeit lassen.