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Coronavirus

167 Fälle: Corona-Alarm am Mount Everest

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Die Corona-Lage am Dach der Welt spitzt immer weiter zu.

In Dörfern rund um den Mount Everest sind während der heftigen zweiten Welle 167 Corona-Fälle gemeldet worden. Dort leben hauptsächlich Menschen des Sherpa-Volksstamms. Viele von ihnen führen ausländische Bergsteiger auf den Everest oder andere Berge, tragen deren Gepäck oder kochen für sie während der Expedition. Seit die ersten von ihnen im April vom Everest-Basislager zurückgekehrt seien, hat es eine stetige Zunahme an Infektionen in Pasang Lhamu gegeben.

Das sagte die Chefin der zuständigen Gesundheitsbehörde, Aarti Maya Tamang, der Deutschen Presse-Agentur. Die Kommune um den höchsten Berg der Welt zählt rund 9.000 Einwohner. Das Gebiet sei nur teils mit Autos erreichbar.

Ansturm trotz Corona

2020 hatte Nepal kurz vor Beginn der Everest-Hauptsaison im Frühling den Berg wegen der Corona-Pandemie für Besteigungen dicht gemacht. Diesen Frühling ließ die Regierung aber wieder ausländische Abenteurer rein - und stellte gar einer Rekordzahl von 408 von ihnen eine Genehmigung zur Besteigung für je 11.000 Dollar (rund 9.000 Euro) aus. Nepal gehört nach UN-Angaben zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt und braucht das Geld aus dem Ausland.

In den vergangenen Wochen hatten Bergsteiger und Behördenmitarbeiter auf dem Berg von mindestens hundert Corona-Fällen auf dem Everest berichtet. Das nepalesische Tourismusministerium bestritt allerdings einen größeren Corona-Ausbruch auf dem Everest. Die Frühlingssaison endete vergangene Woche. Dutzende Bergsteiger hatten ihre Expeditionen vor dem Start abgesagt oder abgebrochen. Der Mount Everest liegt auf der Grenze zwischen Nepal und China. Dieses Jahr hatte China keine Besteigungen zugelassen.

Nepal erlebt derzeit eine starke zweite Corona-Welle - wie kürzlich das Nachbarland Indien, mit dem Nepal eine 1.770 Kilometer lange, relativ offene Grenze teilt.
 

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