'Expressen': Gesundheitsbehörde ignorierte erste Verdachtsfälle - Tegnell: 'Wir hätten früher testen sollen'.
Stockholm. Die Causa Ischgl wird nun auch in Schweden zum Politikum. In einem Interview mit der Zeitung "Expressen" räumte Staatsepidemologe Anders Tegnell ein, dass die schwedische Gesundheitsbehörde früher damit beginnen hätte sollen, Verdachtsfälle, die im Zusammenhang mit Urlauben in Ischgl standen, auf Covid-19 zu testen.
Island hatte bekannterweise als erstes Land in Europa bereits am 5. März Alarm geschlagen und Ischgl auf die Liste der gefährlichen Corona-Gebiete gesetzt. Während Dänemark und Norwegen innerhalb einiger Tage nachzogen, als sich auch dort bei Ischgl-Rückkehrern Symptome gezeigt hatten, ließ man sich in Schweden Zeit, obwohl bald auch dort erste Covid-19-Fälle mit Ischgl-Hintergrund auftauchten.
Tegnell beteuerte in dem Interview, man habe sich zum damaligen Zeitpunkt noch auf Norditalien als Risikogebiet konzentriert. Die ersten Tests an zurückgekehrten Ischgl-Touristen führte laut dem Artikel ein Arzt in der Stadt Skövde auf eigene Faust durch.