Coronavirus

Corona-Krise: In Schönbrunn kein Tier vom Tod bedroht

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Zoos sind wegen der Corona-Krise für Besucher geschlossen, dies gilt seit dem 12. März auch für den Tiergarten Schönbrunn. Nun müssen ersparte Reserven angezapft werden.

Wo sich sonst an einem schönen Osterwochenende tausende Besucher tummelten, um Zootiere zu bewundern, herrscht nun gähnende Leere im Tiergarten Schönbrunn.

Die Eintrittserlöse fallen weg, die Futter- und Betriebskosten bleiben. Im Tiergarten Schönbrunn sind nur jene Mitarbeiter, die für die Versorgung der Tiere und die Instandhaltung der Anlagen zuständig sind: Tierpfleger, Tierärzte, Zoologische Kuratoren, Techniker und Handwerker. Mit 1. April hat der Tiergarten Schönbrunn in Abstimmung mit dem Betriebsrat 70 Prozent seiner rund 230 Mitarbeiter für drei Monate zur Kurzarbeit angemeldet. Mit dieser Maßnahme musste kein Mitarbeiter seinen Arbeitsplatz verlieren. "Alle Mitarbeiter sind sehr dankbar für diese Lösung und unterstützen den Tiergarten in dieser Krisensituation mit allen Kräften", so der Betriebsratsvorsitzender Alexander Keller.

Dramatische Lage in Neumünster

Viele Betreiber fragen sich mittlerweile, wie lange sie ihre Tiere noch versorgen können. Die Solidarität vieler Zoo-Fans ist groß, doch ohne Unterstützung bleibt nur ein brutaler Ausweg. Die Direktorin des Tierparks Neumünster, Verena Kaspari, spricht gegenüber der deutschen „Welt“ aus, worüber die Branche sonst lieber schweigt. „Wir haben eine Liste erstellt, welche Tiere wir als Erstes schlachten müssen“, berichtet Kaspari. Sollte es hart auf hart kommen, müssten einige Zoobewohner als Tierfutter für die anderen herhalten. „Das ist nicht schön, aber es könnte so kommen."

Tiergarten Schönbrunn greift auf Reserven zurück

Anders die Lage in Wien. Die derzeitige Situation im Tiergarten Schönbrunn ist bei weitem nicht so dramatisch, wie in Neumünster (Schleswig-Holstein in Deutschland). "Nein, wird sind weit weg davon", so die Pressesprecherin des Tiergarten Schönbrunns gegenüber der oe24-Redaktion. Derzeit ist aber der Tiergarten gezwungen, auf jene Mittel zurückzugreifen, die er durch seinen wirtschaftlichen Erfolg angespart hat. Seit einigen Jahren beträgt die Eigenfinanzierungsquote über 100 Prozent. Wie hart diese Zeit den Tiergarten Schönbrunn finanziell treffen wird, wird sich erst zeigen. Dies ist von der Dauer der Schließung abhängig.

Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck: „Uns erreicht derzeit eine Vielzahl an netten Nachrichten von Tiergarten-Fans, die sich schon freuen, wenn wir wieder öffnen dürfen. Diese Verbundenheit zu spüren, tut in dieser herausfordernden Zeit besonders gut.“

Besonders während der Corona-Krise ist der Tiergarten Schönbrunn auf Spenden angewiesen. Mit bereits 15 Euro kann man für die quirligen kleinen Erdmännchen eine Herzenspatenschaft abschließen. 

Spendenkonto:
Schönbrunner Tiergarten GmbH 
UniCredit Bank Austria AG
AT48 1200000617521000
BIC BKAUATWW

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