Coronavirus

Coronavirus als Job-Killer: Das sagen die Chefs

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Die meisten Firmen-Chefs hoffen auf staatliche Hilfe, um ihre Betriebe wieder aufzurichten.

Wien. Laut Rechnung von Auhof-Center-Chef Peter Schaider verlieren Handel und Gastronomie pro Monat 6,5 Milliarden Euro. Betroffen ist etwa Nobel-Caterer Do&Co. Im schlimmsten Fall verliert weltweit jeder dritte Mitarbeiter seinen Job.

Peter Binder, Betreiber der Restaurantkette Wienerwald, hat überhaupt keine Einnahmen mehr, Ausgaben wie Miete laufen weiter. Vor der Krise hatte Binder 65 Mitarbeiter, jetzt sind es nur sechs in Kurzarbeit.

„Ich habe schlaflose Nächte, da hängen überall Schicksale dran“, sagt er zu ÖSTERREICH. Seine Hoffnung ist staatliche Hilfe, wenigstens, um die Miete zu bezahlen. „Wenn die Regierung uns nicht hilft, sehe ich schwarz, 80 Prozent der  Gastronomie wird sterben.“

Rapid. Auch im Sport sind die Einnahmen bei null. Rapid-­Finanzboss Christoph Peschek erwartet ein Minus von bis zu 6 Millionen Euro: „Ohne Unterstützung der öffentlichen Hand wird es zu einer dramatischen Situation aller Klubs führen.“ Noch musste niemand gekündigt werden. Alle Mitarbeiter inklusive der Spieler sind jetzt in Kurzarbeit.

Eines ist gewiss: Bis Mai muss eine Lösung her, sonst kommt es zum Finanz-Crash.

Attila Dogudan: »650 Mitarbeiter in Kurzarbeit«

ÖSTERREICH: Sie haben 800 Mitarbeiter beim AMS angemeldet.

Attila Dogudan: Das musste ich als redlicher Kaufmann tun. Wenn du in der alten Zeit, also vor zwei Wochen, 10 % Umsatz im Jahr verloren hast, warst du ein Vollidiot. Wenn du jetzt innerhalb von zwei Wochen über 90 % verlierst, wärst du ein Vollidiot, wenn du nicht reagierst. Von diesen 800 Mitarbeitern gehen aber jetzt 650 in Kurzarbeit. Das Kurzarbeitsmodell der Regierung ist ja ausgezeichnet.

ÖSTERREICH: Bekommen die 150 Gekündigten eine Wiedereinstellungsgarantie?

Dogudan: Niemand kann eine Garantie geben. Wer weiß, was in drei Monaten sein wird? Aber ich wäre blöd, wenn ich dann auf bewährte Arbeitskräfte verzichten würde, wenn’s wieder losgeht.

ÖSTERREICH: Wie viele Mitarbeiter müssen Sie weltweit kündigen?

Dogudan: Wir haben in 20 Ländern 12.000 Mitarbeiter, waren knapp davor, auf 15.000 aufzustocken. Davon wird vorerst ein Drittel gehen müssen. Je länger es dauert, desto mehr werden es. Aber nur ein Unternehmen, das diese Krise überlebt, kann danach wieder Arbeitsplätze schaffen.

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