Coronavirus

Drosten: 'So können wir die Epidemie ohne Impfung in den Griff bekommen'

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Virologe Drosten ist zuversichtlich, dass wir im Sommer von Corona "fast nichts mehr im Alltag spüren".

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hatte jüngst mit seiner Ankündigung, er wolle die allgemeinen Corona-Beschränkungen in Thüringen aufheben, für Aufregung gesorgt. Und auch in Österreich verkündete Bundeskanzler Kurz, er könne sich regionale Lockerungen vorstellen. 

Diese anvisierten annähernden Pre-Corona-Verhältnisse bis zum Sommer zu erreichen, hält Christian Drosten für möglich: Es gebe die Hoffnung, dass man durch "diese jetzt bekanntwerdende schiefe Verteilung der Infektionshäufigkeiten vielleicht einen so großen Lerneffekt hat, dass man in bestimmte Risikogruppen in der Bevölkerung ganz besonders investiert, was die Verfolgung und das Isolieren von Kontaktpatienten angeht."

Eine Studie aus Hongkong bestätigt seine Ansichten. Man müsse in diese Risikobereiche investieren und habe es dann viel einfacher, die Gesamtepidemie in den Griff zu kriegen – sogar ohne Impfung, meint Drosten.

Er hält es für möglich, dass sich dadurch sogar bei einigen eine Frühimmunisierung ergibt und die Epidemie früher verschwindet als befürchtet. Voraussetzung dafür sei, dass bei Auftreten eines sogenannten Superspreading-Ereignisses sofort alle Beteiligten isoliert werden - auch ohne eine Diagnose, "denn man hat für die Diagnostik keine Zeit." Dann wäre laut Drosten "ziemlich viel geschafft."
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