Coronavirus

Italien verteilt Einkaufsgutscheine für ärmere Familien

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Familien in finanziellen Nöten sollen Hilfe bei der Lebensmittelversorgung erhalten.

Rom. Die italienische Regierung will Familien in finanziellen Nöten bei der Lebensmittelversorgung unter die Arme greifen. Premier Giuseppe Conte kündigte am Samstag an, dass seine Regierung 4,3 Mrd. Euro locker machen wird, damit die Bürgermeister der Gemeinden ihre bedürftigsten Bürger mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgen können.

Bürgermeister sollen an Bedürftige Einkaufsgutscheine verteilen. So sollen auch Lebensmittel direkt an Familien geliefert werden. "Viele Bürger sind in Schwierigkeiten, wir erleben harte Zeiten. Wir schauen nicht weg, niemand darf allein gelassen werden. Wir sitzen alle im selben Boot", sagte Conte.

Lebensmittelprodukte direkt geliefert 

Schon Anfang kommender Woche sollen die Bürgermeister in der Lage sein, Einkaufsscheine zu verteilen, oder direkt Lebensmittelprodukte liefern zu lassen. Dies soll auch mithilfe ehrenamtlicher Helfer erfolgen. Zugleich sollen Spenden gefördert werden. Conte appellierte an den Großhandel, Bürgern, die mit Einkaufsscheinen Waren erwerben, Preissenkungen zu gewähren.

Die italienische Innenministerin Luciana Lamorgese hatte sich am Samstag wegen der Gefahr sozialer Revolten infolge der Coronavirus-Krise besorgt gezeigt. "Die Bürger haben primäre Bedürfnisse, für die der Staat aufkommen muss, und wir tun unser Bestes", sagte die Ministerin im Interview mit dem Sender Sky Tg24. Die Regierung habe elf Milliarden Euro für Arbeitnehmer auf Kurzarbeit locker gemacht. "Ich hoffe, dass diese Ressourcen so bald wie möglich eintreffen", sagte Lamorgese. Es gebe jedoch auch viele Italiener ohne festes Einkommen, die unter der jetzigen Lage besonders stark leiden würden.
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