Coronavirus

Neue Corona-Schnelltests ab April im Einsatz

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In nur 2,5 Stunden zeigt das gerät von Bosch ein Ergebnis an. 

In Bälde sollen 15.000 Österreicher pro Tag auf Covid-19 getestet werden, hat Bundeskanzler Sebastian Kurz angekündigt. Einerseits soll das mittels der bislang angewendeten zuverlässigen Tests, die auf 4.000 pro Tag gesteigert werden sollen, passieren, andererseits durch Schnelltests, die bisher nur China liefert.
 
Dies könnte sich nun aber bald ändern. Der deutsche Konzern Bosch hat einen Schnelltest entwickelt, der bereits Anfang April auf den Markt kommen soll. Während bisherige Tests das Ergebnis erst nach 24 bis 48 Stunden anzeigen, liefert das Gerät von Bosch schon nach 2,5 Stunden ein Resultat. „Der vollautomatisierte COVID-19-Schnelltest kann medizinische Einrichtungen wie Arztpraxen, Krankenhäuser, Labore und Gesundheitszentren bei einer raschen Diagnose unterstützen“, berichtet ein Bosch-Sprecher gegenüber der BILD. 
 
Die Tests laufen dabei folgendermaßen ab: Die Kartusche mit dem Test wird in die Box eingeführt, die Bosch-Box übernimmt die Analyse. Die Tests können dabei direkt in den Krankenhäusern durchgeführt werden und müssen nicht in ein zentrales Labor gebracht werden. 

8 Fragen zum Corona-Schnelltest

oe24 beantwortet die wichtigsten Fragen zu den Covid-Tests.

1. Wie funktioniert ein Covid-Test?

Die zuverlässigen bisherigen Tests entnehmen Abstriche aus Mund und Nase und können das Virus nachweisen. Europa und die USA setzen da auf das Verfahren des Schweizer Konzerns ­Roche. Allerdings dauert es mehrere Stunden, um diese Tests auszuwerten.

2. Reicht ein Test?

Nein. Da die Inkubationszeit 14 Tage beträgt, kann jemand zunächst negativ getestet werden, das Virus sich aber nach mehreren Tagen manifestieren. Daher muss, falls Kontakt zu einem Infizierten bestand, noch einmal getestet werden.

3. Welche Tests holt die Regierung aus China?

Das sind Schnelltests, die den Nachteil haben, dass sie das Virus nicht erkennen. Allerdings sollen sie die Immunreaktion erkennen. Also, ob jemand bereits an Covid-19 erkrankt war und wieder geheilt wurde.

4. Wie genau sind ­diese Schnelltests aus China?

Genau das ist der Haken. Deutschlands führender Virologe Christian Drosten warnt, dass diese Antikörpertests negativ ausfallen könnten, obwohl man infiziert sei.

5. Wer hat noch auf diese Schnelltests gesetzt?

Südkorea – wo allerdings der Coronavirus-Herd sehr klar definiert war – gibt an, gute Erfahrungen damit gemacht zu haben. Auch China will auf sie gesetzt haben – ­allerdings neben einem strengen Lockdown.

6. Warum gibt Tschechien Schnelltests wieder auf?

Tschechien, das auch diese Immunreaktionstests verwendet hat, sagt nun, dass sie eine Fehlerquote von 80 Prozent hätten, und lässt es wieder bleiben.

7. Gibt es mehrere Schnelltests?

Schweizer, deutsche und US-Kliniken arbeiten an Antikörpertests, die innerhalb einer halben Stunde Ergebnisse liefern können. Auch dieses Verfahren testet nur, ob jemand schon von Covid-19 geheilt ist. Es könnte aber Zigtausende Tests ermöglichen und die wirkliche Dunkelziffer und Anzahl an Symptomlosen beweisen.

8. Tests in Apotheken?

Ziel ist es, Tests in Apotheken, ähnlich wie Schwangerschaftstests, anzubieten. Diese würden aber über Blutserum statt Urinprobe laufen. Ärzte sind skeptisch.

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