Coronavirus

Oster-Fest im Ausnahmezustand

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Die aktuelle Situation erfordert, dass die Osterliturgien nur in kleiner Besetzung unter Ausschluss der Öffentlichkeit gefeiert werden.

Österreichweit. Das Osterfest wird aufgrund des Coronavirus heuer im Ausnahmezustand begangen. Die heimische Bischofskonferenz hat einen Maßnahmenkatalog für alle Feiern vom Palmsonntag bis zur Osternacht erstellt.
 
Die aktuelle Situation erfordert, dass die Osterliturgien nur in kleiner Besetzung unter Ausschluss der Öffentlichkeit gefeiert werden: Jeder (gesunde) Priester, der einer Gemeinde vorsteht und einen geeigneten Kirchenraum zur Verfügung hat, soll vier Gläubige bitten, die ebenfalls gesund sind und nicht einer Risikogruppe angehören, mit ihm die Osterwoche liturgisch zu begehen, so Kathpress. Das Gros der Katholiken soll hingegen das zentrale christliche Fest zu Hause unter Nutzung von Medien und Internet oder aber als "Hauskirche" feiernd mitvollziehen.
 
Als Schauplatz sei ein Kirchenraum - sinnvollerweise der Altarraum - zu wählen, der sich für die nötige Distanz von mindestens einem Meter zwischen den Anwesenden eignet. Die Zugänge zur Kirche sind während der Osterliturgie verschlossen zu halten, damit sich niemand Zutritt verschaffen kann.
 
Die nötigen liturgischen Dienste sollten von Priester und dem ausgewähltem Quartett, dazu sollen Lektor, Kantor, Ministrant gehören, geleistet werden. Die Kommunion wird nur in Brotgestalt ausgeteilt, in Form einer größeren Hostie.
 
Für den Palmsonntag wird der kleinen Feiergruppe eine Palmprozession empfohlen, die jedenfalls im Kircheninneren mit Beginn beim Portal stattzufinden hat. Auf die traditionelle Fußwaschung, die am Gründonnerstag seit 1956 Teil der Messfeier vom letzten Abendmahl ist, wird heuer verzichtet. Die in der Karwoche gefeierten Chrisammessen verschiebt die Bischofskonferenz auf die Zeit nach Aufhebung der Ausgangsbeschränkungen aufgrund des Corona-Virus.
 
Zur Osternacht: "Wo es die räumlichen Verhältnisse nicht verantwortbar zulassen, kann auf das Osterfeuer verzichtet werden. Die Osterkerze wird in diesem Falle mit einem frischen Zündholz entzündet." Am Ostersonntag soll nach dem Wunsch der Bischöfe auf jeden Fall dafür gesorgt sein, dass die Osterkerze in allen Kirchen entzündet wurde. "Das Licht kann idealerweise aus einer Feier stammen, die zuvor in einer hauskirchlichen Feier gestaltet worden war."
 
Mehr Menschen als jemals zuvor werden die Karwoche und Ostern wegen der Corona-Pandemie vor den Fernsehern mitfeiern. Der ORF bietet ein reichhaltiges Angebot: Die Höhepunkte werden die Osteransprache einschließlich des Segens "Urbi et Orbi" von Papst Franziskus am Ostersonntag sein, sowie die von Kardinal Christoph Schönborn geleiteten Karwochen- und Ostergottesdienste aus dem Wiener Stephansdom. Die Liturgien finden unter strenger Beachtung der Regeln im kleinsten Kreis im großen Dom statt.
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