Coronavirus

Streit um Wiens Corona-Cluster eskaliert

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Inzwischen geht die Infektionskette bis nach Tirol: Wer trägt die Verantwortung?

Der Krimi um den Corona-Cluster bei der Post in Hagenbrunn (NÖ) und Wien ist um zwei unrühmliche Kapitel angewachsen. Von den Brief- und Paket-Verteilungszentren, in denen Dutzende von Mitarbeitern positiv auf Covid-19 getestet wurden, hat sich das Virus offenbar weiter ausbreiten können. Inzwischen wurde Corona bei einer Volksschullehrerin aus Floridsdorf nachgewiesen. Die Pädagogin ist mit einem Kitarbeiter des Postzentrums verheiratet. Eine Schülerin aus Wien-Wieden wurde ebenfalls positiv getestet. Ob es auch hier eine Querverbindung in die Verteilungszentren gibt, ist noch offen. Die städtische Gesundheitsbehörde versucht über „Contact Tracing“ die Infektionskette zurückzuverfolgen. Die beiden betroffenen Schulen bleiben bis auf Weiteres geöffnet. In Floridsdorf wurden zwei weitere Lehrkräfte unter Quarantäne gestellt, in Wieden wurden die Mitschüler des positiv getesteten Mädchens ebenfalls isoliert.

Kritik des Bundes als "Wahlkampf gegen Wien"

Inzwischen scheint sich das Virus vom Postzentrum bis nach Tirol ins Zillertal ausgebreitet zu haben. In einem Gasthof wurde bei einem Küchenmitarbeiter Corona nachgewiesen. Der Betroffene gab an, am 8. Mai auf Besuch in Wien gewesen zu sein, wo er Kontakt zu Mitarbeitern des Postverteilungszentrums gehabt habe. Der erhärtete Verdacht, dass die Infektionskette durch Leiharbeiter der Post, die wiederum in Wiener Asylunterkünften rekrutiert worden waren, in Gang gesetzt wurde, hat längst zu einem heftigen Politik-Streit geführt. Innenminister Karl Nehammer kritisiert das lasche Vorgehen Wiens, die Stadtregierung sieht einen „Wahlkampf gegen Wien“.

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