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Coronavirus

Streit um die Teilnehmer-Zahl bei FPÖ-Demo

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Parteiobmann Nepp will "Corona-Wahnsinn" stoppen und ärgert sich über "Masken-Kasperltheater".  Auch der ehemalige geschäftsführende Klubobmann der FPÖ, Johann Gudenus, wurde bei der FPÖ-Demo gesichtet.

Die FPÖ Wien hat am Mittwochnachmittag auf dem Heldenplatz gegen die Corona-Politik der Bundesregierung demonstriert. Dem Aufruf kamen laut Polizei rund 500 Personen nach. Den Abstand hielten die Besucher dank auf dem Boden fixierten Babyelefanten aus Karton durchaus ein, allerdings trug kaum jemand einen Nasen-Mund-Schutz bzw. eine "Regierungsburka", wie Parteichef Dominik Nepp diesen titulierte.
 
 

500 Demonstranten laut Polizei - 1.500 laut FPÖ

 
Laut Polizei haben sich rund 500 Personen am Heldenplatz eingefunden - die FPÖ sprach von 1.500 Menschen - um ihrem Unmut über die türkis-grüne Bundesregierung und die viel zitierte "neue Normalität" kund zu tun. Auf Plakaten war beispielsweise zu lesen: "Freiheit für Österreich" oder "Aus mit dem Spuk. Masken weg." Neben freiheitlichen Stadtpolitikern mischten sich auch der Wien-Wahlkampfleiter und FPÖ-Delegationsleiter im EU-Parlament, Harald Vilimsky, sowie Generalsekretär Michael Schnedlitz unter die Zuhörer. Auch der ehemalige geschäftsführende Klubobmann der FPÖ, Johann Gudenus, wurde unter den Demonstranten gesichtet.
 

Nepp: Rundumschlag gegen türkis-grüne Regierung

 
In seiner rund 15-minütigen Rede holte Nepp zu einem Rundumschlag gegen die türkis-grüne Bundesregierung und deren aus FPÖ-Sicht überzogenen Maßnahmen bis hin zur Laschheit der EU aus. Die heutigen Protestkundgebung sei ein "Akt der staatsbürgerlichen Notwehr", stellte er eingangs klar. "Stoppen wir gemeinsam den Corona-Wahnsinn!", forderte er seine Zuhörer auf.
 
In Österreich würden die "Grundregeln unseres Rechtsstaates missbraucht werden": "Der Rechtsstaat wurde mit Füßen getreten." Durch die überzogenen Maßnahmen der türkis-grünen Bundesregierung wären Wohlstand, Wirtschaft und Existenzen zerstört worden. Als widerwärtig empfand Nepp etwa auch, dass Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) versucht habe, die Generationen zu spalten: Kleine "Enkerl" seien zu "Todesengerl" degradiert worden, die die Großeltern umbringen, polterte er.
 
Auch mit dem Mund-Nasen-Schutz kann sich Nepp nicht anfreunden, wobei er im Laufe seiner Rede versicherte, das Coronavirus nicht verharmlosen zu wollen. Für ihn sei die Maske eine "Regierungsburka", und die Vorgabe des Tragens ein "Masken-Kasperltheater". Dabei verwies er auf Experten, die das Tragen als unnötig befunden hätten.
 
Die Rede des freiheitlichen Parteiobmanns strotzte nur so von verbalen Anwürfen - Kurz sei etwa ein "Totengräber" und Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) habe es mit seinem Flex-Sager "komplett den Vogel rausgehaut". Dem Publikum gefiel, was es hört und skandierte während der Kundgebung mehrmals "Kurz muss weg".
 
Keine freundlichen Worte fand Nepp auch für die Teilnehmer einer Gegendemonstration, die in einiger Entfernung, aber doch in Sicht-und Hörweite beim Äußeren Burgtor ihren Unmut über die FPÖ-Veranstaltung kund taten. "Bei uns wird Körperpflege und Hygiene groß geschrieben, dort hält man freiwillig den Mindestabstand", war einer der Seitenhiebe gegen die "Berufsdemonstranten". Laut Polizei nahmen an dieser Gegenveranstaltung rund 150 Personen teil. Eine Wiese und mehrere Reihen an Polizisten sorgten für einen Puffer zwischen den beiden Gruppierungen. Offensichtliche Tumulte gab es keine.
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