Coronavirus

Mehr als 2.000 Corona-Fälle an Schulen

Teilen

In sämtlichen Hotspot-Bezirken gibt es zunehmend große Infektionsherde.

ÖSTERREICH liegen erstmals die aktuellsten Corona-Zahlen aus den Schulen vor. Seit Schulstart wurden österreichweit bis zum 8. Oktober 1.800 Schüler und rund 260 ­Lehrer positiv getestet. Bis 8. Oktober waren nach Fakten 870 Schüler und 160 Lehrer in Quarantäne.

In der vergangenen Woche wurden zudem immer mehr Schul-Cluster – vor allem in Bezirken mit ohnehin hohem Infektionsgeschehen – verzeichnet:

■ In Hallein gibt es einen „Bildungscluster“ mit 23 Infizierten.

■ In Innsbruck eine Schule mit 31 Covid-Positiven.

■ In Schwaz (Tirol) sind es 42 Fälle an einer Schule.

■ In Schärding wird ein Bildungscluster mit 34 Infizierten angeben.

■ In Imst sind eine Volksschule und eine HAK mit 39 Fällen betroffen.

■ In Wien eine Schule mit 39 Positiven.

Wie in anderen Ländern auch zeigte sich in den vergangenen Wochen, dass es natürlich auch an Schulen zunehmend Infektionsfälle gibt. Immer mehr Direktoren und Lehrer schlagen zudem Alarm (siehe unten). Ursprüngliche Pläne, die Herbstferien auf zwei Wochen zu verlängern, wurden durch Indiskretionen „sabotiert“, berichten Insider.

Problem-Haushalt

Laut Ages-Berichten würden sich auch die Kinder vor allem in „den Haushalten“ infizieren. Die Schul-Cluster, die ÖSTERREICH nun recherchiert hat, und Zeugenaussagen von Eltern und Schülern zeigen freilich, dass Infektionen auch in Schulen weitergegeben werden.

In den letzten Krisenstäben der Regierung war davon die Rede, dass die „derzeit“ auffälligsten und größten Cluster sich in Pflegeheimen und Schulen finden würden. Die am meisten betroffene Gruppe in Schulen dürften Oberstufenschüler sein.

Direktor warnt: "Für mich ist klar, Kinder stecken sich gegenseitig an"

Zwei seiner Lehrer leiden an Corona: Der Direktor des ­Diefenbach-Gymnasiums in Wien fordert mehr Schutz.

ÖSTERREICH: Zwei Ihrer Lehrer und 34 Schüler sind Corona-positiv?

Helmut Langegger: Ja, es handelt sich um einen Cluster in einer Außenstelle unserer Schule in Wien-Hietzing.

ÖSTERREICH: Vier Klassen sind in Quarantäne, wie sieht es derzeit aus?

Langegger: Die Schüler zeigen milde Verläufe, eine der beiden Lehrpersonen hatte leider einen schweren Verlauf; ist auf dem Weg der Besserung. Für mich ist klar, dass sich die Kinder untereinander anstecken. In drei der vier Klassen hatten wir mehrfach positive Fälle.

ÖSTERREICH: Was fordern Sie für Maßnahmen?

Langegger: Es braucht eine Ausdünnung: Die Oberstufe sollte zu Hause unterrichtet werden. Denn die Lehrer können sich im Unterricht kaum schützen, es gibt kein Plexiglas wie sonst vielerorts, Lehrer und Schüler sind auf engstem Raum zusammen. Außerdem braucht es Schnelltests. bra

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.