Südafrika-Krimi: Protokoll der fieberhaften Suche nach dem Tiroler ''Patient O''.
Innsbruck/Südafrika. Fest steht inzwischen:
- Der „Patient 0“ kam am 10. Dezember 2020 gemeinsam mit einem Arbeitskollegen aus Südafrika. Die beiden waren beruflich fünf Wochen lang vor Ort. Während des 11-stündigen Flugs trugen der Tiroler und sein süddeutscher Arbeitskollege FFP2-Gesichtmasken. Ein Sitz zwischen den beiden war immer frei.
- Bei der Ankunft am Airport in München klagte der Süddeutsche über leichte Symptome. Er wurde getestet: Corona-positiv. Aber: Zu diesem Zeitpunkt wurde noch nicht explizit nach der Südafrika-Mutation gesucht.
- Der Tiroler reiste heim Richtung Innsbruck, ließ sich in einem privaten Labor in Tirol mittels PCR-Tests durchchecken: negativ. Kein Corona.
Die Krankheit brach zwei Tage nach Rückkehr aus
- Nach dem Test besuchte er einen Bekannten im Krankenhaus in Schwaz/Tirol. Der Freund wollte sich einer Knieoperation unterziehen. Eine Stunde blieb er im Spital, dann fuhr der Tiroler Südafrika-Heimkehrer weiter nach Neunkirchen/Niederösterreich. Dorthin war der Tiroler kurz davor übersiedelt.
- Weil er sich am 11. und 12. 12. krank fühlte und 39 Grad Fieber bekam, ließ er sich in NÖ erneut testen: positiv. Die Erkrankung verlief extrem heftig, er kam in eine Klinik in NÖ.
Groß-Alarm. Am 23. Dezember 2020 wurde schließlich jener Patient, der im Spital in Schwaz Besuch von seinem Freund erhalten hatte, positiv getestet. Doch erst Wochen später (Mitte Jänner) wurde in der Probe des Schwazer Patienten die Südafrika-Mutation entdeckt.
Seither gibt es in Tirol 453 Verdachtsfälle, 176 davon sind eindeutig bestätigt.
Karl Wendl