Die Blutspender befanden sich im Alter zwischen 18 und 70 Jahren. Die neue Studie zeigt deutliche Steigerung gegenüber 83 % im Herbst 2021.
Eine aktuell publizierte Folgestudie von Tiroler Forschern hat belegt, dass mit April 2022 rund 96 Prozent der Blutspender in Tirol Antikörper gegen das Coronavirus aufwiesen. In der breit angelegten Studie, die auf Daten von etwa 73.000 Blutspenden zurückgreifen kann, wird damit eine deutliche Steigerung zum Herbst 2021 sichtbar, als bei nur 83 Prozent der Spender Antikörper nachgewiesen werden konnten.
Infektionsrisiko bei höheren Antikörper-Spiegeln geringer
Damit hatte der Großteil dieses aussagekräftigen Querschnitts der Bevölkerung Antikörper durch eine Coronaimpfung oder eine Coronainfektion, sagte Peter Willeit, Professor für Klinische Epidemiologie von der Medizinischen Universität Innsbruck, im APA-Interview. "Das bedeutet jedoch nicht, dass diese Personen vor künftigen Infektionen komplett geschützt sind", betonte Willeit ausdrücklich. Aber: "Wir wissen aus früheren Studien etwa im Bezirk Schwaz oder im Ausland, dass das Infektionsrisiko bei höheren Antikörper-Spiegeln geringer ist".
Deshalb sei es in der jetzigen Studie, die auf Daten bis zum Juni 2020 zurückgreifen kann, wichtig, die Höhe der Antikörper-Spiegel zu bemessen, so der Epidemiologe. "Der durchschnittliche Spiegel ist seit Herbst 2021 mehr als das Fünffache gestiegen", benannte Willeit ein Ergebnis der Studie, die mit April 2022 endete.
Impfstatus entscheidend
Nach wie vor sei der Impfstatus in Sachen Antikörper und Antikörper-Spiegel entscheidend, strich Willeit heraus. "Personen, die bei der Blutspende angaben, nicht geimpft zu sein, hatten im letzten Studienmonat lediglich zu zwei Dritteln Antikörper nachweisbar, während es bei Geimpften 99,7 Prozent waren", erklärte er. Zudem habe man nachweisen können, dass der Antikörper-Spiegel bei Geimpften im Schnitt etwa 16 Mal höher sei.
Die Studien-Erkenntnisse seien wichtige Grundlagen für etwaige weitere Studien, merkte Harald Schennach, Institutsvorstand der Blutbank der tirol kliniken, an. Vor allem auch, weil die Anzahl der auf Antikörper Untersuchten so groß ist: "Bis Ende des Jahres rechnen wir mit insgesamt 100.000 ausgewerteten Tests". Man hoffe jedenfalls, mit dieser Kooperation der Blutbank mit Peter Willeit weitermachen zu können, so Schennach. Gemeinsam mit den Corona-Abwasserdaten stellten die Corona-Antikörper-Tests nämlich ein wichtiges Überwachungssystem dar. Das Land Tirol, das Studie und Untersuchung fördere, würde dadurch in seiner Maßnahmensetzung unterstützt, so der Blutbank-Chef.