Krankenhaus-Personal klagt über Ansturm auf Unfallambulanz. Offene Pisten verschärfen angespannte Lage zunehmend.
Der Rettungshubschrauber in Judenburg befindet sich im Dauereinsatz und muss mehrmals täglich ausrücken. „Die Schneelage ist super und die das Wetter spielt mit traumhaftem Sonnenschein ebenso mit. Das wollen natürliche viele Leute nützen und stürmen die Skigebiete, aber die Folgen davon sind für die meisten nicht sichtbar", erzählt Franz Schachner, Betriebsrat am LKH Judenburg.
Eine Entspannung ist nicht in Sicht.„ Sehr viele verschobene Eingriffe werden nachgeholt, hinzu kommen die aktuellen Skiunfälle“, sagte Schachner.
Eine Stationsschwester erzählt über den Alltag auf der Ambulanz: „Immer wenn zum Beispiel Nachtskifahren angeboten wird, geht es bei uns rund." Corona-bedingt dürfen in der Theorie nur 25 Personen die Allgemein- und Unfallambulanz betreten. Das schaffen wir praktisch so gut wie nie, realistisch sind eher 65 Leute."
Container fungiert als Wartezimmer
Schachner: „Mitarbeiter sind angehalten wartende Patienten auf Container hinzuweisen, die vor den Eingängen platziert sind, um keine größeren Grüppchen entstehen zu lassen. Das kann aber nicht auch noch deren Aufgabe sein“.
Verschärft wird die Situation durch Krankenstände des Personals. Darüber hinaus mussten sehr viele Patienten zur Nachuntersuchung nach Judenburg, da das LKH Stolzalpe über Weihnachten geschlossen war“, berichteten Krankenhaus-Mitarbeiter.
Betriebsrat Schachner spricht von "Tausenden Überstunden" vor allem auf der Intensivstation, ein Abbau sei nicht möglich. "Sonst könnten wir zusperren."
Die Stimmung in der Belegschaft sei jedenfalls kritisch, erzählt der Betriebsrat. "Die Kollegen leiden massiv, vielen reicht es. Wenn wir dann die Bilder sehen von den vollen Skigebieten ist das ein Hohn