Im E-Book-Fall

Apple geht gegen Kartellwächter vor

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Mischt sich angeblich zu sehr in unternehmensinterne Angelegenheiten ein

Ein halbes Jahr nach dem Schuldspruch gegen Apple im Prozess um Preisabsprachen bei elektronischen Büchern schlägt der iPad-Hersteller zurück. Das kalifornische Unternehmen erzielte im Gerichtsstreit um einen ihm eigens zur Seite gestellten Kartellwächter einen Etappensieg.

Ein New Yorker Gericht gab am Dienstag dem Antrag Apples statt, dass der Einsatz des Aufsehers innerhalb des Technologiekonzerns während des laufenden Berufungsverfahrens überprüft wird. Apple wirft Michael Bromwich vor, sich zu sehr in unternehmensinterne Angelegenheiten einzumischen und so die Entwicklung neuer Produkte zu behindern. Bromwich weist dies zurück. Er soll im Auftrag des US-Justizministeriums sicherstellen, dass sich Apple ans Wettbewerbsrecht hält.

Das Ministerium hat nun bis zum 24. Jänner Zeit, Argumente zur Verteidigung des Aufsehers vorzubringen. Apple war im Juli für schuldig befunden worden, bei Preisabsprachen in der E-Book-Branche eine Schlüsselrolle gehabt zu haben. Das Unternehmen aus Cupertino soll sich demnach bei der Einführung des iPads heimlich mit fünf Verlagen abgesprochen haben, um trotz der Marktführerschaft des Online-Versandhändlers Amazon höhere Preise durchsetzen zu können. Das Urteil fällte damals Richterin Denise Cote. Sie verteidigte nun den Einsatz Bromwichs: Allein schon Apples Reaktion auf die Bestellung eines Aufsehers zeige, dass dies eine weise Entscheidung gewesen sei.

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