Hacker-Attacken

China startet Cyberwar gegen die USA

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Jüngstes Ziel der Angriffe aus dem Netz sind internationale Medien.

Dass China mit kritischen Berichterstattern im eigenen Land nicht gerade zimperlich umgeht, ist hinlänglich bekannt. Doch nun wollen die Chinesen offenbar auch internationale Medien einschüchtern. China startet nämlich gerade einen regelrechten Cyberwar gegen US-Zeitungen. Wie berichtet , wurde erst gestern ein Angriff auf die "New York Times" bekannt. Die Zeitung berichtete von einem monatelangen Angriff auf ihre Computersysteme, dessen Ausgangspunkt in China lag. Insgesamt wurden die Passwörter von 53 Mitarbeitern geklaut, wodurch die Angreifer Zugriff auf interne Systeme, E-Mails, Aufenthaltsorte etc. hatten. Doch diese Attacke war offenbar nur die Spitze eines Eisbergs.

Auch das Wall Street Journal ist betroffen
Nun wagte sich auch das "Wall Street Journal" aus der Deckung und erhob derartige Vorwürfe. Es den chinesischen Hackern offenbar darum gegangen, die Berichterstattung der Zeitung über China zu überwachen, schrieb das Wirtschaftsblatt am Donnerstag (Ortszeit). Verlagssprecherin Paula Keve erklärte, das Eindringen in die Computersysteme der Zeitung sei ein "bestehendes Problem". Der Verlag arbeite mit den Behörden sowie externen Sicherheitsfirmen zusammen, um Leser, Mitarbeiter und Quellen zu schützen. Das Computer-Netzwerk sei in puncto Sicherheit aufgerüstet worden. Auf Kundendaten hätten es die Eindringlinge nach ersten Erkenntnissen allerdings nicht abgesehen gehabt, sagte Keve.

FBI sieht nationale Sicherheit in Gefahr
Die Zeitung, die zur News Corp. von Rupert Murdoch gehört, sieht in den Angriffen aus China ein weit verbreitetes Phänomen. Neben dem "Wall Street Journal" und der "New York Times" seien auch andere US-Medien davon betroffen. Die Bundespolizei FBI ermittle in der Sache seit mehr als einem Jahr, hieß es unter Berufung auf eingeweihte Personen. Das FBI erwäge sogar, den Fall als Bedrohung für die nationale Sicherheit einzustufen.

Internationales Forum
Noch-US-Außenministerin Hillary Clinton bestätigte ebenfalls, dass die US-Regierung eine Zunahme von Hacker-Attacken beobachtet. Von diesen seien sowohl staatliche Einrichtungen wie auch Privatunternehmen betroffen. Angesichts dieser Situation wünsche sich Clinton ein internationales Forum, das Antworten auf „diese Art illegalen Eindringens” suche.

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