Reaktion auf US-Sanktionen

Chinesen kaufen wie verrückt Huawei-Handys

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Viele Chinesen boykottieren iPhones und setzen hingegen auf Smartphones des heimischen Konzerns.

Die chinesischen Smartphone-Käufer zeigen sich mit  Huawei  solidarisch. Der Technologieriese hat im ersten Halbjahr dank der wachsenden Nachfrage nach seinen Smartphones in China den US-Sanktionen trotzen können. So schnellte die Menge der ausgelieferten Handys im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast ein Viertel in die Höhe auf 118 Millionen Einheiten. Viele Chinesen boykottieren nun bewusst  iPhones  und Handys anderer ausländischer Marken. Sie setzen hingegen auf Smartphones des heimischen Huawei-Konzerns.
 
 

Erstes Smartphone ohne Google-Dienste

In Europa dürfte es für Huawei in Zukunft hingegen schwerer werden. Am Donnerstag (19. September) stellt der Konzern in München sein neues Flaggschiff vor. Das Mate 30 (Pro) wird jedoch das  erste Huawei-Smartphone sein , das ohne von Google lizenziertes Android auf den Markt kommt. Damit sind auch die Google-Dienste (Maps, YouTube, Gmail, etc.) nicht vorinstalliert. Die am 19. August noch einmal verlängerte Schonfrist (bis 19. November) betrifft nämlich nur bereits erhältliche Smartphones. Alle neuen Geräte, die nach dem 19. August vorgestellt werden und in den Handel kommen, müssen auf die Open-Source-Version von Android zurückgreifen. Außer der Streit zwischen den USA und China nimmt doch noch ein versöhnliches Ende. 
 
 

Kaufrausch schägt sich in Bilanz nieder

Der Kaufrausch der chinesischen Kunden macht sich auch in der Bilanz von Huawei bemerkbar. Der Gewinn des Geschäftsbereiches erreichte 11 Mrd. Yuan (1,4 Mrd. Euro) bei einem Umsatz von 211 Mrd. Yuan. 2018 verdiente der Bereich mit einem Umsatz von 329 Mrd. Yuan den gleichen Betrag. Dies geht aus einem Anleihe-Verkaufsprospekt des Konzerns hervor.



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