Am Fraunhofer-Institut

Größtes 5G-Projekt Europas startet

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Riesiges Industrietestfeld soll neue Erkenntnisse zum schnellen Mobilfunkstandard bringen.

In Österreich hat die zuständige Behörde in dieser Woche die Weichen für die  zweite Auktion der 5G-Frequenzen  gestellt. Passend dazu entsteht nun das größte industrielle Forschungsnetz für die fünfte Mobilfunkgeneration in Europa auf einem Campus in Aachen. Gemeinsam mit Projektpartnern sollen dort unter der Leitung des Fraunhofer Instituts für Produktionstechnologie (IPT) künftig Anwendungen und Lösungen für die vernetzte Produktion über den superschnellen Mobilfunkstandard entwickelt und erprobt werden.

Das Projekt werde für die nächsten drei Jahre vom deutschen Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur mit 6,2 Millionen Euro unterstützt, teilte das Fraunhofer-Institut am Freitag mit. Die Netzinfrastruktur wird der schwedische Ausrüster Ericsson beisteuern.

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Außen- und Innenbereiche

Der "5G Industry Campus Europe" auf dem Uni-Gelände Melaten der Technischen Hochschule in Aachen besteht aus einer Außenfläche von rund einem Quadratkilometer sowie einer Fläche von 7.000 Quadratmetern in mehreren Maschinenhallen. Die Einrichtung ist laut Fraunhofer IPT mit einer "bisher einzigen Infrastruktur" ausgestattet.

Untersucht werden sollen unterschiedliche Anwendungsszenarien. Dabei geht es um die konkrete Nutzung in der Industrie, etwa um 5G-Sensorik zur Überwachung komplexer Fertigungsprozesse, um den Einsatz mobiler Robotik wie auch um die Realisierung standortübergreifender Produktionsketten. Die Forschung soll produzierenden Unternehmen wichtige Erkenntnisse zu den technischen Möglichkeiten und Einsatzpotenzialen von 5G liefern, sagte der wissenschaftliche Projektleiter Niels König vom Fraunhofer IPT.

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Tests laufen nur auf den passenden Frequenzen

Damit die Ergebnisse auch auf reale Umgebungen übertragbar sind, wollen die Partner die Frequenzbereiche von 3,5 bis 3,8 Gigahertz nutzen, die speziell für industrielle Anlagen gedacht sind. Dabei handelt es sich um Frequenzen, die nicht bei der 5G-Auktion im Juni versteigert wurden, sondern unabhängig davon für sogenannte Campus-Netze reserviert wurden.

"In Aachen wird heute Industriegeschichte geschrieben", sagte Jan-Peter Meyer-Kahlen, Leiter des Ericsson Forschungs- und Entwicklungszentrums Eurolab bei Aachen. Es entstehe ein weltweit einmaliges Ökosystem zur Erforschung und Entwicklung von 5G-Technologien für die Industrie 4.0.

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