Laut T-Mobile-Boss

Kein Handy-TV vor der EM

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Die Euro 2008 steht vor der Tür, aber Fernsehen am Mobiltelefon wird es in Österreich nicht rechtzeitig schaffen.

"Handy-TV wird 2008 nicht kommen", sagte T-Mobile International-Chef Hamid Akhavan am Rande der weltgrößten Handymesse "mobile world congress" in Barcelona zu österreichischen Journalisten. Schuld an der zögerlichen Einführung seien die europäischen Regulatoren. "Das ist alles sehr chaotisch", so seine Einschätzung. Nichtsdestotrotz halte T-Mobile aber an diesem Angebot fest, sagte der US-Amerikaner Akhavan, um dann verschmitzt hinzuzufügen: "Obwohl ich ein Radiogesicht habe."

Preise für Kunden zu hoch
T-Mobile Österreich-Chef Robert Chvatal meinte, in Österreich werde beim Handy-TV zu sehr auf die Technologie geachtet, obwohl diese eigentlich zweitrangig sei. Man stehe jedenfalls mit den verbliebenen Konsortien in Gesprächen und sei bereit, bei diesen einzusteigen. Derzeit spieße es sich aber noch an den Preisen für die Kunden. "Mehr als neun Euro pro Monat wird nicht gehen", so die Einschätzung von Chvatal.

Mobiles Breitband-Internet im Trend
Als Zukunftshoffnung für den Handysektor sieht Akhavan vor allem mobiles Breitband-Internet, wo Österreich jetzt schon europaweit führend sei. Und auch einen weltweiten Spitzenplatz könne die Alpenrepublik aufweisen: Nirgends sei der Wettbewerb an sich und der Preiskampf im Speziellen so hart wie hier. Akhavan hofft auf eine Konsolidierung des Marktes, wobei T-Mobile Austria durch den Kauf von tele.ring schon seinen Beitrag dazu geleistet habe.

Harter Konkurrenzkampf
Aber auch europaweit gebe es zu viele Mobilfunker. Während in den USA fünf große Player am Markt seien, seien es europaweit rund 50. Das ist laut Akhavan auch nicht gut für die Konsumenten, denn unter dem harten Preiskampf würden die Innovationen leiden. T-Mobile sei aber auf keinen Fall ein Übernahmekandidat. "Wir sind hier um zu bleiben", so Akhavan. Er sieht er sich als Zukäufer. Werde etwas Passendes gesichtet, könne es sehr schnell gehen, meinte er. Wichtig sei aber, immer die eigene Bilanz im Auge zu behalten.

Um 1 Cent mit fünf Freunden telefonieren
In Kürze wird es bei T-Mobile ein neues Tarifmodell geben - "MyFaves". Die Abkürzung steht für "my favorites" und bietet zu einem selbstgewählten Kreis von fünf Personen eine einfachere Kontaktmöglichkeit - alle fünf Personen scheinen immer am Display auf und können direkt angewählt werden - und günstige Tarife. Der Dienst kostet einen Euro pro Monat, jeder Anruf zu einem der fünf Personen 1 Cent je Minute (netzunabhängig). Für den Dienst sind spezielle Handys erforderlich, ein Softwareupdate reicht nicht. Der neue Tarif wird am 18 Februar gestartet.

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