Nach Datenklau

Sony fährt Playstation-Netz wieder hoch

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Ein US-Computerexperte bemängelt jedoch weitere Sicherheitslücken.

Der Unterhaltungs-Riese Sony hat knapp einen Monat nach einem der weltgrößten Datenlecks mit dem Neustart des betroffenen Playstation-Netzwerks begonnen. Der Internet-Dienst werde nun bis Ende des Monats Land für Land wieder in Betrieb genommen, erklärte Sony am Sonntag. Der japanische Konzern entschuldigte sich gleichzeitig bei seinen Kunden für den Ausfall und erklärte, das Netz nun besser gegen Hackerangriffe geschützt zu haben.

Riesiger Daten-Klau
Bei dem möglicherweise gravierendsten Angriff dieser Art überhaupt hatten sich Hacker im April Zugriff auf die Daten von insgesamt mehr als 100 Millionen Nutzer der Online-Dienste von Sony verschafft, darunter auch Kreditkarten-Nummern. Unter den Betroffenen waren auch zahlreiche Kunden in Deutschland. Der Konzern machte zunächst keine Angaben, wann die Störungen auch behoben sein sollen.

Das Datenleck betraf vor allem der Online-Dienst für die Spielekonsole Playstation, der es Nutzern erlaubt, Spiele aus dem Internet zu laden und online gegeneinander anzutreten. Sony schaltete das Playstation-Netz sowie den Musik- und Filmservice Qriocity ab, wartete aber zur Frustration vieler Nutzer fast eine Woche mit der Bekanntgabe des Hacker-Angriffs. Kurz darauf entdeckte Sony einen weiteren illegalen Zugriff auf ein separates Internt-Netzwerk für Spiele.

Neue Zweifel an Sicherheit
Zeitgleich zur Inbetriebnahme wurden jedoch neue Zweifel an der Sicherheit der Sony-Netze laut. Ein angesehener Fachmann für Internet-Sicherheit, John Bumgarner von der US-Forschungsgruppe Cyber Consequences Unit, fand bei einem Test über das Internet mit relativ einfachen Mitteln gleich eine ganze Handvoll von Sicherheitslücken in Sony-Netzwerken, die Hacker möglicherweise ausbeuten könnten. Bei seinem Test nutzte Bumgarner kaum mehr als einen Web-Browser und die Suchmaschine Google. Sony wollte sich nicht direkt zu den von Bumgarner entdeckten Sicherheitslücken äußern. Die Firma beseitigte jedoch innerhalb von Stunden drei von fünf Lecks, die die Nachrichtenagentur Reuters dem Konzern nannte.

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