Social-Network

Nun kommt der erste Facebook-Roman

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Künstler veröffentlicht kompletten Roman "Zwirbler" über Facebook-Statusmeldungen.

Jetzt wollen also auch Künstler den enormen Boom des Social-Networks Facebook für sich nutzen. Mittlerweile hat das Netzwerk rund eine halbe Milliarde Mitglieder. Allein in Österreich sind schon über zwei Millionen Facebook-Nutzer registriert.

Echtzeit-Geschichte
Kein Wunder, dass der deutschsprachige Autor Gergely Teglasy, kurz tg, nun für den "weltweit ersten Facebook-Roman" wirbt. Demnach sollen sich ab 1. Juli die einzelnen Statusmeldungen des "Zwirbler" benannten Projekts zu einer "real-time Geschichte zusammenfügen", die Leser können den Inhalt mit Kommentaren beeinflussen, das Ende des Romans bleibt bis zum Schluss ungewiss. Teglasy erhofft sich von der Weiterführung des Briefromans in das 21. Jahrhundert den "ersten gehaltvollen deutschsprachigen Fortsetzungsroman".

Die Literatur entstehe "in der Sekunde des Postens", so tg, der Roman soll seiner Vorstellung nach "spannend, absurd, tiefgründig, manchmal auch nicht ganz jugendfrei, aber oft skurril" werden. Der Einstieg in "Zwirbler" sei jederzeit möglich, in einem von Zeitmangel geprägten Alltag komme diese Art des direkten Verfassens den Lesern zugute.

Teglasy ist kein Facebook-Fan
In seinem eigenen Weblog zeigt sich Teglasy unterdessen nicht ganz so überzeugt vom sozialen Netzwerk: Weil Tiefgründigkeit und Reflexion hier nicht wirklich möglich seien, rät er dazu, Facebook doch lieber gegen "Face to Face" zu tauschen. Schließlich mache es schon einen Unterschied, "ob ich meine Gedanken in kleinen verzehrbaren Häppchen in die Welt hinausstelle oder in ganzen zusammenhängenden Sätzen".

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