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Apple-Erfolg trotz weniger iPhone-Verkäufe

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Unternehmen verkaufte im letzten Quartal knapp 50,8 Millionen Smartphones.

Die iPhone-Verkäufe sind im vergangenen Quartal zur Überraschung der Wall Street leicht gesunken, aber Apple hat trotzdem mehr Geld verdient. Den Ausschlag dafür gab unter anderem der Erfolg des größeren und teureren iPhone 7 Plus, bei dem Apple selbst die Nachfrage unterschätzt hatte. Mit einem abermaligen Milliardengewinn sitzt Apple jetzt auf einem Geldberg von mehr als einer Viertel-Billion Dollar.

Apple verkaufte knapp 50,8 Millionen iPhones nach rund 51,2 Millionen vor einem Jahr. Analysten hatten stattdessen ein ebenfalls leichtes Plus auf gut 52 Millionen Geräte erwartet. Apple-Chef Tim Cook führte den Rückgang unter anderem auf frühe und ausführliche Berichte über die nächste iPhone-Generation zurück, mit der für Herbst gerechnet wird. Von Apple wird dann ein neues iPhone-Design erwartet, nachdem die Geräte sich seit Herbst 2014 äußerlich kaum verändert haben. Außerdem dürfte das neue Modell - ähnlich wie Samsungs jüngstes Galaxy S8/S8+ - ein größeres Display bei gleicher Gehäuse-Größe bekommen.

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Falsche Einschätzung

Zugleich legte trotz des Absatz-Rückgangs der iPhone-Umsatz von 32,86 auf 33,25 Milliarden Dollar (30,46 Mrd. Euro) zu. Das lag daran, dass sich mehr Käufer für das iPhone 7 Plus entschieden. Cook räumte nach Vorlage der Zahlen selbstkritisch ein: "Eine der Sachen, bei denen wir falsch lagen, war das Verhältnis zwischen dem iPhone 7 und iPhone 7 Plus." Es habe einige Zeit gedauert, bis Apple das Angebot angepasst habe. Der durchschnittliche iPhone-Preis stieg auf 655 Dollar von 642 Dollar vor einem Jahr.

Insgesamt verdiente Apple in dem Ende März abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal 11,03 Milliarden Dollar, ein Plus von 4,8 Prozent im Jahresvergleich. Der Umsatz erreichte nach einem Plus von 4,6 Prozent knapp 53,9 Milliarden Dollar.

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Unglaubliche Barreserven

Apple sitzt jetzt auf Reserven von 256,8 Milliarden Dollar. Davon liegen über 93 Prozent außerhalb der USA. Finanzchef Luca Maestri bekräftigte, dass Apple bei einer Steuerreform in den USA neu über die Zukunft dieses Geldes nachdenken würde. Bringen US-Unternehmen Auslandsgewinne ins Land, werden darauf mehr als 35 Prozent Steuern fällig. Deswegen machen viele von dem Recht Gebrauch, die Einkünfte außerhalb der USA zu parken. Im Fall von Apple gibt es auch einen Streit um einen Teil dieses Geldes, weil die EU-Kommission unzulässige Steuervergünstigungen in Irland sieht.

Die Apple-Aktie, die im Tagesverlauf ein Rekordhoch über 148 Dollar markiert hatte, gab nachbörslich um rund 1,70 Prozent nach. Der Umsatz des vergangenen Vierteljahres verfehlte die Erwartungen und auch die Erlösprognose für das laufende dritte Geschäftsquartal fiel etwas unter den Schätzungen aus.

Zugleich weitete Apple die Ausschüttungen an Aktionäre um weitere 50 Milliarden Dollar aus. Damit werden ihnen über Aktienrückkäufe und Dividenden bis März 2019 insgesamt 300 Milliarden Dollar zugeflossen sein.

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Mac- und Watch-Absatz gesteigert

Die Mac-Computer erwiesen sich im vergangenen Quartal als wichtige Stütze des Geschäfts. Ihr Absatz rückte im Jahresvergleich um vier Prozent auf 4,2 Millionen Geräte vor und die Erlöse stiegen um 14 Prozent auf 5,85 Milliarden Dollar. Das iPad bleibt hingegen ein Sorgenkind. Ein Rückgang der Stückzahlen um 13 Prozent auf gut 8,9 Millionen Geräte ging mit einem Umsatzminus von zwölf Prozent auf 3,9 Milliarden Dollar einher.

Zum Geschäft mit der Computer-Uhr Apple Watch macht Apple weiterhin keine konkreten Angaben. Cook sagte lediglich, dass sich die Verkäufe im Jahresvergleich fast verdoppelt hätten. Apple war nach dem Start der Uhr vor zwei Jahren aus dem Stand zum Marktführer im Smartwatch-Geschäft geworden. Zeitweise war der Absatz aber rückläufig - und erst mit der zweiten Generation im vergangenen Herbst bekam die Watch wieder Auftrieb.

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