Hands-On Berichte

iPhone 5 überzeugt in Kurztests

13.09.12, 08:53 | Aktualisiert: 13.09.12, 11:08

IT-Experten sind vom neuen Apple-Smartphone durchaus angetan.

Die Spannung vor der Vorstellung des iPhone 5 war gewaltig - und zugleich hat es selten eine Apple-Präsentation mit so wenigen Überraschungen gegeben. Seit Wochen schon war das Internet voll mit angeblichen Fotos und Videos der nächsten iPhone-Generation. Und sie stimmten (fast) alle. Das neue iPhone ist dünner, leichter und größer. Es hat eine Rückseite aus Metall statt Glas und beherrscht nun wie Top-Modelle der Konkurrenz auch den Daten-Turbo LTE. Alles kam wie erwartet - doch es machte sich keine Enttäuschung breit. Denn der Clou ist: Bei Apple sind solche technischen Details nur ein Mittel zum Zweck. Nach der Vorstellung konnte das neue Gerät bereits kurz angetestet werden. Und die Experten sind sich fast durchwegs einig: Mit dem iPhone 5 ist Apple ein großer Wurf gelungen.

Fotos: Apple zeigt das iPhone 5

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Mit 112 Gramm ist das iPhone 5 um ein Fünftel leichter als das Vorgängermodell und mit 7,6 Millimetern um 18 Prozent dünner. Der Bildschirm hat jetzt eine Diagonale von 4 Zoll (10,16 cm) und ein Seitenverhältnis von 16:9 wie bei einem Flachbildfernseher.

Alle Infos vom neuen iPhone 5

30 Stunden Akkulaufleistung, Multitouch-Display und seitliche Bedientasten. In diversen Farben erhältlich.

Gleiches Display wie das iPhone 5. A5-Dualcore-Chip, Bluetooth und 5 MP-Kamera. HD-Frontkamera für Videochat-Funktion "Facetime".

Neues Headset, dessen Entwicklung drei Jahre dauerte. Dafür soll es allen Menschen passen und eine beeindruckende Klangqualität liefern.

Design und Handhabung
Apple hält am Design der Vorgängermodelle fest. Kein Wunder, schließlich verkauften sich iPhone 4 und 4S wie warme Semmeln. Den Besitzern gefällt das schlichte Gehäuse mit Ecken und Kanten. Obwohl das neue Modell mit seinem 4-Zoll-Display deutlich größer ist, liegt es nach wie vor hervorragend in der Hand. Es wuchs nämlich nur in die Länge und kann somit weiterhin problemlos mit nur einer Hand bedient werden. Darüber hinaus wurde es leichter (112 Gramm) und schmäler (7,6 mm). Auch das kommt der Handhabung zugute. Statt der Rückseite aus Glas kommt nun eine Aluminium-Abdeckung zum Einsatz, die einen hochwertien Eindruck hinterlässt.

Display
Beim neuen Retina-Display hat Apple tief in die Trickkiste gegriffen. Es verfügt nämlich über integrierte Touch-Sensoren. Dank dieser Technik konnte das Display trotz einer höheren Auflösung deutlich dünner werden. Der 4-Zoll-Multitouch-Bildschirm löst nun mit 640 x 1.136 Pixel auf, was einer Pixeldichte von 326 PPi entspricht. Und diese Verbesserung wird auf den ersten Blick deutlich. Fotos, Videos und Spiele werden extrem realistisch, kontrastreich und mit satten Farben angezeigt. Obwohl bereits das iPhone 4S über ein hervorragendes Display verfügte, wird dieses vom iPhone 5 noch einmal in den Schatten gestellt. Darüber hinaus sorgt das größere Display vor allem bei Videos und Spielen für einen größeren Sehgenuss. HD-Filme werden jedenfalls glasklar dargestellt. Dass Apple an der Breite von 640 Pixel festgehalten hat, erweist sich als kluger Schritt. Denn so können die älteren Apps, bis diese von den Entwicklern an die neue Auflösung angepasst werden, einfach mit der Original-Auflösung angezeigt werden. Am oberen und unteren Display-Rand wird bis zur Anpassung nur ein kleiner schwarzer Balken angezeigt. Die volle Auflösung ist dennoch gewährleistet. Dank des größeren Bildschirms passen darüber hinaus nun auch fünf statt vier Icon-Reihen auf die Homescreens. Das sorgt für mehr Überblick und schnelleren Zugriff auf die Lieblingsanwendungen.

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Performance
Beim neuen A6-Prozessor verspricht Apple doppelt so schnelle Rechenleistung - sowohl für die GPU wie auch für die CPU. Dies konnte bei den Kurztests natürlich nicht exakt überprüft werden. Doch so viel kann man schon einmal sagen: Spiele und Internetseiten werden blitzschnell geladen. Multitasking stellt für das iPhone 5 ebenfalls keinerlei Problem dar. Und Video-Chats via Facetime funktionierten im Mobilfunknetz und über WLAN völlig ruckfrei. Der erste Eindruck stimmt jedenfalls. Doch echte Vorteile gegenüber den aktuellen Quadcore-Smartphones (Galaxy S3 , HTC One X , LG Optimus 4X HD ) sind nicht feststellbar. Hier spielen wohl alle in der selben Liga.

Kamera
Die Kamera auf der Rückseite verfügt zwar nach wie vor über 8 MP, sie wurde aber dennoch merklich verbessert. Apple verspricht vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen bessere Ergebnisse. Und hier dürften sich die Versprechungen bewahrheiten. Erste Aufnahmen in abgedunkelten Räumen zeigen, dass das iPhone 5 auch schwaches Licht perfekt ausnutzen kann. Dies dürfte vor allem Partygänger freuen, die sich und ihre Freunde gerne beim Ausgehen fotografieren. Schließlich sind die Lichtverhältnisse in Discos oder Bars für Fotos nicht gerade ideal. Dafür hat sich Apple aber auch einiges einfallen lassen. So kann das iPhone 5 bei schlecht beleuchteten Motiven mehrere Pixel zusammenrechnen. Dadurch sinkt zwar die Auflösung des Fotos, gleichzeitig verringert sich aber auch das Bildrauschen. Letzteres ist bei Nachtaufnahmen entscheidend. Darüber hinaus hat Apple eine Panoramafunktion integriert. Bei der Vorstellung wurde ein beeindruckendes 28 MP-Foto von der Golden Gate Bridge gezeigt. Getestet wurde diese Funktion aber noch nicht.

>>>Nachlesen: Alle Infos vom iPhone 5

Akku, Dual-Band-WLAN, iOS 6 und Co.
Neben den oben abgehandelten Hauptmerkmalen hat das neue iPhone aber noch weitere Neuerungen zu bieten. Diese konnten bei den Kurztests aber noch nicht überprüft werden. Dies macht erst ein späterer Test möglich, bei dem wir das Gerät für mehrere Tage auf Herz und Nieren überprüfen können. Dazu zählen die längere Akkuleistung, die LTE-Unterstützung, das superschnelle WLAN - das iPhone 5 ist mit einem Dual-Band-WLAN ausgestattet (ermöglicht bis zu 150 MB/s) - und die neuen iOS 6-Features. Hier sind vor allem der verbesserte Sprachassistent Siri und der Apple-eigene Kartendienst äußerst interessant.

Kritikpunkte
Echte Kritikpunkte konnten bei den Kurztests nicht festgestellt werden. Einige IT-Experten finden das Design langweilig, doch das ist Geschmackssache. Der fehlende NFC-Chip fällt da schon mehr ins Gewicht. Denn die neuen Dienste wie bargeldloses Zahlen oder Tagging-Funktionen sind weltweit auf dem Vormarsch. Zahlreiche Android-Smartphones sind im Gegensatz zum iPhone 5 dafür bereits gerüstet. Weiters dürfte auch der kleinere Dock-Anschluss für Unmut sorgen. Denn iPhone 5-User brauchen einen Adapter um ihr Handy mit älteren Docking-Stations verbinden zu können. Apple begründet den Umstieg mit Platzeinsparungen. Diese wurden nötig, um die neue Technik unterzubringen.

Fazit
Apple hat beim iPhone 5 an den richtigen Stellen Hand angelegt. Das Display wurde vergrößert, die Performance gesteigert, das Betriebssystem aufgerüstet und weitere Features wie Kamera, Empfang, Sprachqualität und Akku verbessert. Darüber hinaus wirkt das Smartphone dank seines leichten und schlanken Gehäuses noch etwas edler als sein Vorgänger. Mit 4-Zoll bleibt es gerade noch so klein, dass es auch in kleinen Hosentaschen Platz findet. Dies kann man von einigen Android-Geräten, die auf 4,8-Zoll oder noch größere Displays setzen, nicht mehr behaupten. Auch wenn große Überraschungen ausgeblieben sind, dürften die Entwickler wieder alles richtig gemacht haben. Man muss also kein Wahrsager sein, um vorherzusehen, dass das iPhone 5 wieder ein echter Verkaufsschlager werden wird. Für Tausende "Apple-Jünger" ist es ohnehin wieder ein absolutes Must-Have. Da rücken dann auch die gesalzenen Preise in den Hintergrund. Und auch Analysten schätzen die Chancen des neuen Flaggschiffs hoch ein. So wird damit gerechnet, dass Apple noch bis Ende September über 10 Millionen iPhone 5 verkaufen könnte. Und das, obwohl es (in einigen Ländern) erst am 21. September in den Handel kommt. In Österreich startet es am 28. September. Auch hierzulande dürften sich vor den Shops wieder lange Schlangen bilden.

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