Letzte Hürde genommen

Aus für Roaming-Gebühren besiegelt

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EU-Parlament besiegelte die Abschaffung per Mitte Juni 2017.

Das Aus der Roaming-Gebühren in Europa ist endgültig beschlossene Sache: Das Europaparlament verabschiedete am Donnerstag eine Verordnung, die Obergrenzen für die gegenseitige Gebührenabrechnung zwischen europäischen Mobilfunkunternehmen festlegt. Damit können Verbraucher ab Mitte Juni EU-weit ohne zusätzliche Gebühren mit ihrem Handy telefonieren, SMS versenden oder im Internet surfen.

Der zuständige Vizepräsident der EU-Kommission, Andrus Ansip, sprach von einer "großartigen Errungenschaft", die einen unmittelbaren Einfluss auf das Leben der Menschen haben werde.

Kritik: "Blockieren im Ausland ist unfair"

Kritik an manchen Telekomanbietern übt Paul Rübig, der EU-Politiker, der die Senkung der Roaming-Gebühren in Europa in den vergangenen 10 Jahren wesentlich mitgestaltet hat."Abschalten und blockieren im Ausland ist unfair. So verliert man Kunden und Umsatz", betonte Rübig, Telekomsprecher der ÖVP im EU-Parlament, heute in Straßburg. Hintergrund der Kritik sind Ankündigungen mancher Telekomanbieter, wegen der Senkung der Auslandgebühren Tarife auf den Markt zu bringen, bei denen Roaming gar nicht erst angeboten wird. Ein Beispiel dafür ist unter anderem der neue eety-Tarif "WOW“ .

Kompromisslösung

Die finale Lösung ist ein Kompromiss mit den Mitgliedstaaten über Roaming-Großhandelspreise. Das sind die Preise, die der heimische Betreiber dem Auslandsanbieter dafür zahlt, dass sein Kunde zeitweise dessen Netz nutzt. Dafür etabliert die EU nun Obergrenzen von 3,2 Cent pro Minute für Anrufe und 1 Cent für SMS.

Für Datenvolumen sinken die Obergrenzen schrittweise von zunächst 7,70 Euro pro Gigabyte ab dem 15. Juni auf schließlich 2,50 Euro pro Gigabyte ab dem 1. Jänner 2022. Diese Kostendeckel liegen nach EU-Angaben um etwa 90 Prozent unter den aktuellen Begrenzungen.

Die neuen Regeln sollen ab Mitte Juni für die 28 EU-Staaten sowie für Island, Norwegen und Liechtenstein gelten. Auch die Mitgliedsländer müssen noch offiziell zustimmen.

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