Neues Flaggschiff ist da

Huawei P20 Pro jagt Galaxy S9+& iPhone X

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Chinesen setzen bei ihrem neuen Top-Modell u.a. auf eine Triple-Hauptkamera.

Mit dem  Start des P20 lite  hat  Huawei  in der Vorwoche bereits einen ersten Vorgeschmack auf seine neue Smartphone-Reihe gegeben. Die beiden Flaggschiff-Modelle, das P20 und das P20 Pro, wurden aber erst am Dienstagnachmittag von Firmenboss Richard Yu in Paris vorgestellt (Bild oben). Dabei zeigte sich, dass die  zahlreichen Leaks  einmal mehr goldrichtig lagen. Mit dem P20 Pro hat Huawei tatsächlich einen ernstzunehmenden Herausforderer für das  Galaxy S9+  und das  iPhone X  aus dem Hut gezaubert, bei dem sich fast alles um die Triple-Hauptkamera auf der Rückseite dreht. Die Chinesen waren 2017 mit 157 Millionen verkauften Smartphones die Nummer 3 am Markt, möchten beim Absatz aber noch heuer an Apple vorbeiziehen und 2020 den Weltmartkführer Samsung vom Thron stoßen. Die neue P20-Reihe spielt bei diesem Plan eine entscheidende Rolle.

Huawei P20 Pro jagt Galaxy S9+& iPhone X
© Huawei

Hauptkamera des Pro-Modells mit drei Linsen 

Die Hauptkameras der P20-Reihe wurden wieder gemeinsam mit Leica entwickelt. Beim P20 Pro kommt erstmals eine Triple-Kamera zum Einsatz. Der größte der drei Kamerasensoren löst mit 40 MP auf. Zuletzt schien das Megapixel-Wettrüsten zwischen den Smartphone-Herstellern ein Ende gefunden zu haben. So setzen etwa das Galaxy S9+ oder das iPhone X auf eine Dualkamera mit "nur" 12 MP. Damit will sich Huawei aber nicht zufrieden geben. Der 40 MP Sensor ermöglicht auch ein Fünffach-Zoom, bei dem Huawei von einem Hybrid-Zoom – also einer Kombination aus optischem und digitalem Zoom – spricht. Konkret werden dabei die Daten der 40 MP Linse mit dem Dreifach-Zoom der 8 MP Linse kombiniert werden. Die dritte Linse der Hauptkamera  bietet eine Auflösung von 20 MP. Dabei handelt es sich um einen schwarz-weiß Sensor, der für eine tolle Tiefenschärfe sorgen soll. Die Größen der verbauten Blenden reichen von f/1,6 bis f/2,4. Alles in allem klingt die Triple-Kamera äußerst vielversprechend. Wie sie sich in der Praxis schlägt, können aber erst ausführliche Tests zeigen. Die Frontkamera setzt auf einen 24-Megapixel-Sensor, der für hervorragende Selfies sorgen soll. Dank der KI-gesteuerten „Light Fusion“-Technologie sollen die Fotos bei schlechtem Licht automatisch intelligent ausgeleuchtet werden.

Huawei P20 Pro jagt Galaxy S9+& iPhone X
© Huawei
× Huawei P20 Pro jagt Galaxy S9+& iPhone X

Weitere Ausstattung

Bei der Displaygröße reiht sich das P20 Pro mit einer Diagonale von 6,1 Zoll zwischen Galaxy S9 (5,8“) und S9+ (6,2“) ein. Die Auflösung beträgt 2.240 x 1.080 Pixel, das Seitenformat 19:9 und oben ist eine „Notch“ (Display-Lücke wie beim iPhone X) integriert. In dieser Aussparung ist unter anderem die Frontkamera integriert. Der Fingerabdrucksensor sitzt im Home-Button unterhalb des Displays. Als Antrieb kommt der aus dem Mate 10 bekannte KI-Prozessor Kirin 970 zum Einsatz, dem 6 GB RAM zur Seite stehen. Laut Huawei ist der Kirin 970 der erste Smartphone-Prozessor mit künstlicher Intelligenz (KI). Der 8-Kern-Chip (4 x A73 und 4 x A53) beeinflusst mit seiner NPU (Neural Network Prozessing Unit) zentrale Eigenschaften wie Display, Kamera, Software, Sprachqualität oder Effizienz des Smartphones. Positiv: Der interne Speicher fällt mit 128 GB groß aus. Negativ: Eine Speichererweiterung via microSD-Karte gibt es nicht. Dafür dürfte der 4000 mAh Akku für eine lange Laufzeit sorgen. Eine Schnellladefunktion ist dank USB-C-Anschluss ebenfalls mit an Bord. Als Betriebssystem kommt Android 8 "Oreo" zum Einsatz. Darüber liegt die Huawei-eigene Nutzeroberfläche EMUI 8, bei der viele Funktionen an die KI-Technologie angepasst wurden. So setzt EMUI 8 auf eine sogenannte KI-Engine und bietet auch ansonsten einige interessante Features. Später wird es ein Update auf das kommende Android 9 "P" geben. Wie in dieser Klasse mittlerweile üblich ist natürlich auch das P20 Pro wasserfest. Konkret ist das Flaggschiff nach IP67 zertifiziert und kann somit ohne Schaden zu nehmen bis zu 30 Minuten in einem halben Meter Tiefe unter Wasser bleiben. 

Normales P20

Huawei P20 Pro jagt Galaxy S9+& iPhone X
© @evleaks

Das normale P20 ist mit einem 5,8 Zoll großen Touchscreen ausgestattet, ist IP53 zertifiziert und verfügt über einen 3.400 mAh Akku. Ansonsten nutzt es einen Großteil der Ausstattung (Prozessor, Frontkamera, 128 GB, etc.) des Pro-Modells. Auf der Rückseite muss es aber mit einer Leica-Dualkamera (12 MP + 20 MP) auskommen, die aber ebenfalls hervorragende Fotos und Videos machen soll.

Verfügbarkeit und Preise

Huawei verkauft das edel designte und hochwertig verarbeitete P20 Pro ab Mitte April um 899 Euro (der Vorbestellstart erfolgt bereits am 28. März). Damit ist das in den Farben in den Farben Black, Midnight Blue und Twilight erhältliche Gerät günstiger als das Galaxy S9+ (949 Euro) und das iPhone X (ab 1.149 Euro) und könnte diese damit ordentlich unter Druck setzen. Das normale P20 ist ab sofort um 649 Euro in den Farben Black, Midnight Blue und Pink Gold im österreichischen Fachhandel sowie bei ausgewählten Mobilfunkanbietern. Für das seit der Vorwoche erhältliche P20 lite verlangen die Chinesen vergleichsweise günstige 369 Euro.

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Test: Samsung Galaxy S9+

Das fast randlose, seitlich abgerundete 6,2-Zoll Display sorgt für vergleichsweise kompakte Abmessungen. Dadurch liegt das Galaxy S9+ trotz des Riesen-Bildschirms gut in der Hand.

An der Verarbeitungsqualität des Smartphones gibt es nichts auszusetzen. Weiters...

...positiv: Das Samsung-Flaggschiff ist auch staub- und wasserfest (IP68-Standard). Im Gegensatz...

...zu diversen Konkurrenten verbaut Samsung nach wie vor einen klassischen 3,5mm-Klinkenstecker für Kopfhörer. Wir halten das für positiv. Besser wäre es jedoch, wenn er an der Oberseite integriert wäre.

Das Galaxy S9+ ist 158.1 x 73.8 x 8.5 Millimeter groß und bringt 189 Gramm auf die Waage.

Auf der Rückseite sitzt der Fingerabdrucksensor nun unter dem Kamera-Modul. Beim Vorgänger war er seitlich daneben platziert, was dafür sorgte, dass man die Linse ständig verschmutzte. Nun ist das nicht mehr der Fall. Beim...

...Plus-Modell ist im Gegensatz zum normalen S9 eine Dual-Kamera (2 x 12 MP) mit an Bord. Dabei handelt es sich wohl um die derzeit beste Kamera aller Android-Smartphones. Apples iPhone X spielt in einer ähnlichen Liga. Highlight ist die...

... variable Blende - die Blendenöffnung lässt sich von F/1.5 auf F/2.4 umschalten. Das bringt vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen einen enormen Vorteil. Ähnlich wie die Pupille eines menschlichen Auges sich ausdehnt und zusammenzieht, lässt..

....Samsungs „Dual Aperture“-Technik automatisch mehr Licht bei Dunkelheit und weniger Licht, wenn es zu hell ist, durch. Bei den Video-Funktionen ist die neue Slow-Motion-Funktion mit 960 Bildern pro Sekunde hervorzuheben. Vorne...

...ist eine 8 MP Kamera mit F/1.7 Blende und eigenem Autofokus mit an Bord. Sie ermöglicht auch das erstellen von sogenannten AR-Emojis. Im Test funktionierte das ziemlich gut und sorgte auch für Erheiterung. Bei dem animierten 3D-Avatar...

...werden die individuellen Gesichtszüge in ein 3D-Modell umgewandelt, das verschiedene Stimmungsausdrücke widerspiegelt. Der persönliche Avatar ahmt den Besitzer, dessen Kopfbewegungen und Mimik nicht nur nach, man...

...kann ihn auch noch weiter anpassen. Das persönliche 3D-Emoji lässt sich mit zahlreichen Accessoires wie Brillen...

...und jeder erdenklichen Kleidung...

...konfigurieren. Auch die Haarfarbe kann man wechseln. Die...

... AR Emojis werden im Foto-Ordner gespeichert und...

...lassen sich im gängigen GIF-Format auf allen bekannten....

....Plattformen (Facebook, WhatsApp, etc.) teilen.

Das Samsung-eigene Display mit 6,2 Zoll großem Super AMOLED-Panel mit QHD+ Auflösung (2960 x 1440 Pixel) überzeugt auf ganzer Linie. Darstellungsqualität, Sättigung, Kontrast, Helligkeit und Farbtreue sind über jeden Zweifel erhaben.

Wie bisher lassen sich über eine aufschiebbare Seitenleiste am abgerundeten Display-Rand praktische Schnellzugriffe einrichten. Neben den meistgenutzten Apps...

...kann man sich hier beispielsweise auch seine wichtigsten Kontakte ablegen.

Ebenfalls praktisch: Wenn man eine App am Startbildschirm länger antippt, öffnet sich ein Menü, das mehrere Optionen bereitstellt. Das kennt man aber auch von anderen Android-Smartphones.

>>>Nachlesen:  Das iPhone X im großen oe24.at-Test

iPhone X im großen Test

Nach drei Jahren gibt es wieder ein iPhone mit einem völlig neuen Design. Das Display nimmt fast die gesamte Frontseite ein.

Die Rückseite besteht aus Glas. Materialqualität und Verarbeitung sind über jeden Zweifel erhaben.

Seit dem iPhone 7 gibt es bei Apple-Smartphones keinen Klinkenstecker mehr. Hier macht auch das iPhone X keine Ausnahme.

Obwohl das 5,8 Zoll Display größer als jenes des iPhone 8 Plus ist, liegt das iPhone X hervorragend an der Hand. Kein Wunder, schließlich ist das Gerät kaum größer als das iPhone 8 mit 4,7 Zoll Display.

Das Dual-Kamerasystem ist vertikal angeordnet. Beim iPhone 8 Plus verbaut es Apple horizontal.

An der Darstellungsqualität des Displays gibt es rein gar nichts auszusetzen. Helligkeit, Kontrast, Schärfe und Farbanzeige sind perfekt. Die Kamera-Aussparung am oberen Rand wirkt jedoch etwas störend.

Dank der Glasrückseite ist das iPhone X auch kabellos aufladbar. Für das benötigte Zubehör muss man aber extra bezahlen.

 
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