Lumia 520 und 720

Nokia bringt günstige Lumia-Smartphones

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Neues Windows Phone 8-Einstiegsmodell kostet nur 199 Euro.

Nokia geht nach einer langen Durststrecke zum Angriff im Smartphone-Geschäft über. Der einstige Handy-Weltmarktführer bringt zwei günstigere Modelle seiner Lumia-Smartphones auf den Markt, die beide mit Windows Phone 8 laufen. Nokia hofft, damit wieder einen größeren Anteil am Smartphone-Markt zu erobern. Der Plan ist, Innovationen aus den Spitzenmodellen erschwinglicher zu machen, erklärte Konzernchef Stephen Elop am Montag auf dem Mobile World Congress in Barcelona. Das Lumia 520 wird in den Farben Gelb, Rot, Cyan, Weiß und Schwarz in Österreich voraussichtlich im 2. Quartal 2013 zum Preis von 199 Euro (inklusive Steuern, ohne Vertrag) erhältlich sein, das etwas besser ausgestattete Modell Lumia 720 wird es (etwas später) für 250 Euro (noch ohne Steuern) geben.

Lumia 520

Das neue Einstiegsmodell setzt auf ein 4-Zoll großes IPS-Display mit einer Auflösung von 800 x 480 Px und kann auch mit Handschuhen bedient werden. Als Antrieb kommt ein 1 GHz Dualcore-Prozessor zum Einsatz, dem 512 MB RAM zur Seite stehen. Der interne Speicher von 8 GB kann via microSD-Karten um bis zu 64 GB erweitert werden. Zudem gibt es für alle Käufer einen 7 GB Online-Speicher von Microsoft (Skydrive). Auf der Rückseite verfügt das Lumia 520 über ein 5 MP-Kamera, die auch HD-Videos (720p) aufnehmen kann. WLAN (b/g/n), Bluetooth 3.0, A-GPS, Micro USB-Anschluss und ein 1.430mAh-Akku runden die Ausstattung ab. Das Gerät misst 119.9 x 64 x 9.9 mm und ist 124 Gramm schwer.

Lumia 720

Das Lumia 720 gleicht in großen Teilen seinem kleinen Bruder. Prozessor, interner Speicher und Arbeitsspeicher sind völlig identisch. Dafür fallen das Display mit 4,3 Zoll und der Akku mit 2.000mAh etwas größer aus. Darüber hinaus bietet das 720er einen NFC-Chip und unterstützt Bluetooth 3.0. Die hintere Kamera bietet eine Auflösung von 6,7 MP und einen LED-Blitz. Für Videotelefonie ist eine Frontkamera mit 1,3 MP mit an Bord. Optional kann das Gerät mit einem Cover ausgestattet werden, dass kabelloses Aufladen unterstützt.

Kamera und Kartendienste
Zu den neuen Lumia-Smartphones gehören auch Nokias Kartendienste. Der Konzern schließt mit den günstigeren Smartphones die Preis-Lücke zwischen billigen Telefonen mit Internet-Funktionen und den Oberklasse-Modellen, die mit Apples iPhone und Samsungs Galaxy S3 konkurrieren sollen. Derzeit wird mit der Ausweitung des Smartphone-Booms auf Asien, Afrika und Lateinamerika die Nachfrage nach günstigen Computer-Handys immer größer. Das hat den chinesischen Hersteller Huawei auf den dritten Rang im Smartphone-Markt katapultiert. Im vergangenen Quartal setzten die Chinesen knapp elf Millionen Computer-Handys ab.

"Wir bieten mehr Leistung zu zugänglicheren Preisen und definieren dadurch den Konkurrenzkampf bei günstigen mobilen Geräten neu", verkündete Konzernchef Elop. Nokia habe dabei die Bausteine für den Erfolg. Vor zwei Jahren hatte Elop für Aufsehen gesorgt als er Nokia mit einer brennenden Bohrinsel verglich und den Sprung ins Rettungsboot von Microsoft mit dem Wechsel zum Betriebssystem Windows Phone beschloss.

Zum Erfolg verdammt
Der Erfolg bei Smartphones ist überlebenswichtig für den finnischen Handy-Riesen. Billige einfache Telefone, mit denen er vor allem in Schwellenländern erfolgreich ist, bringen nicht die notwendige Rendite. Auch Nokias erfolgreiche Asha-Modellreihe von Handys mit Internet-Zugang, die an der Schwelle zum Smartphone stehen, wirft nach Einschätzung von Marktexperten nicht genügend Gewinn ab, um alleine die Zukunft des langjährigen Branchenführers zu sichern.

"Nokia muss auch bei den lukrativeren Smartphones Fuß fassen", betont etwa Gartner-Analystin Annette Zimmermann. Die Marktforscher Gartner und IDC betrachten die Asha-Geräte, von denen Nokia im vergangenen Halbjahr 16 Millionen Stück verkauft hat, nicht als Smartphones, weil für sie keine nativen Apps entwickelt werden können.

15 Euro Handy
Zugleich bessert Nokia in Barcelona das Angebot im Billig-Bereich nach. So gibt es mit dem Modell Nokia 105 für 15 Euro vor Steuern ein einfaches Telefon mit Farbbildschirm, Radio, eingebauter Taschenlampe und einer vor Spritzwasser und Staub geschützten Gummi-Tastatur. Der Akku soll bis zu einem Monat ohne Nachladen halten. Vor allem dank seiner einfachen Handys hält sich Nokia weiterhin auf dem zweiten Platz im Mobilfunkmarkt hinter Samsung.

Im vergangenen Quartal wurden nach dem Start neuer Lumia-Modelle mit dem Microsoft-Betriebssystem Windows Phone 8 rund 4,4 Millionen Geräte der Marke verkauft. Das war besser als zuvor, aber immer noch drastisch weniger als bei Rivalen wie Samsung, Apple oder Huawei. Zum Vergleich: Marktführer Samsung setzte in dieser Zeit schätzungsweise 64,5 Millionen Smartphones ab.

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