Nach Datenskandal

Sony-Netzwerke für erste Nutzer online

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Vollständige Wiederherstellung nimmt noch einige Zeit in Anspruch.

Licht am Ende des langen Tunnels: Sonys Spiele-Netzwerke könnten nach dem groß angelegten Datendiebstahl nach jüngsten Meldungen möglicherweise schon bald wieder online gehen. Eine ausgewählte Gruppe von Nutzern habe begonnen, das Netzwerk zu testen, heißt es in einer Twitter-Mitteilung von Sony in den Niederlanden. Bis die Netze wieder komplett online sind, könne es noch einige Tage dauern, kündigte bereits vor Tagen ein Sprecher in einem offiziellen Blog an. Zuvor war allerdings, wie berichtet, noch vom 31. Mai die Rede .

Vorgeschichte
Kriminelle waren im April in die Spielenetzwerke von Sony eingebrochen und haben Daten von 100 Mio. Nutzern gestohlen . Seither sind die Netze abgeschaltet. Inzwischen könnte Sony bereits erste Folgen zu spüren bekommen. Das Geschäft mit Spielkonsolen und Spieletiteln boomt derzeit in allen Produktkategorien, doch Sony falle bei den Verkäufen deutlich hinter die Konkurrenz zurück, berichtet das "Wall Street Journal". Seit Wochen ist das Netzwerk für Online-Spiele mit der PlayStation 3 abgeschaltet, auch die Spieleplattform Sony Online Entertainment und der Filmdienst Qriocity sind seit der Datenattacke offline.

Konkurrenz profitierte
Die Verkaufszahlen im April legten nahe, dass die Kunden in den Wochen des Wartens langsam auf Alternativen zurückgriffen, so die Zeitung. Trotz der stark gestiegenen Nachfrage zog das Geschäft für Sony und seine PlayStation 3 deutlich weniger an als etwa beim Rivalen Microsoft und dessen Xbox 360 .

Aufwärtstrend
Die Videospielbranche hat dem Bericht zufolge in den USA im April um kräftige 20 Prozent zugelegt. Die US-Marktforschungsfirma NPD Group ermittelte einen Umsatzanstieg von 802,4 Mio. auf 961,2 Mio. Dollar im Jahresvergleich, der mit Spielekonsolen, Software und Zubehör eingefahren wurde. Eine ganze Palette neuer Spieletitel, darunter das lange erwartete "Mortal Kombat 2011" von Warner Bros. Interactive, und die Osterferien hätten die Kauflaune der Kunden angeheizt.

Zwar legte auch Sony im April zu und verkaufte 204.000 PlayStation-3-Konsolen gegenüber 180.000 noch ein Jahr zuvor. Microsoft konnte allerdings mit 297.000 verkauften Xbox 360 einen Absatzsprung von 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen.

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