Neue Funktionen

So gut ist Android 6.0 "Marshmallow"

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Google veröffentlicht neue Version seines mobilen Betriebssystems.

Kurz nach seiner großen Herbst-Keynote, auf der gleich zahlreiche Hardware-Produkte präsentiert wurden , hat Google nun mit Android 6.0 „Marshmallow“ die jüngste Version seines mobilen Betriebssystems veröffentlicht. Android hat am weltweiten Smartphone-Markt einen Anteil von rund 80 Prozent. Dementsprechend groß ist auch das Interesse, wenn eine neue Version veröffentlicht wird. Leider steht Android 6.0 zunächst nur für wenige User bereit. Die Smartphone-Hersteller brauchen nämlich immer relativ viel Zeit, um das System für ihre Geräte fit zu machen. Deshalb kommt „Marshmallow“ zunächst nur auf die Google-eigenen Nexus-Geräte (Nexus 5, 6, 7, 9 und der Nexus Player). Für diese beginnt gerade der weltweite Rollout. Die Vergangenheit hat aber gezeigt, dass es selbst bei Nexus-Usern einige Wochen dauern kann, bis das neue System auf ihren Geräten landet. Die Nexus-Modelle 4, 7 und 10 werden leider nicht mehr upgedatet. Dafür werden die neuen Smartphones Nexus 5X und 6P von Beginn an mit Android 6.0 ausgeliefert.

Mehr Sicherheit
Bei Android 5.0 „Lollipop“ stand vor allem das neue Material-Design im Vordergrund. Beim Nachfolger hat sich Google hingegen fast ausschließlich auf neue Funktionen konzentriert. Und einige davon haben es wirklich in sich. Wichtigste Neuerung ist das neue Berechtigungssystem. Dank diesem bekommen die Nutzer nun deutlich mehr Rechte. Sie können etwa bestimmen, was eine App darf und was nicht. So kann beispielsweise einer Anwendung vor der Installation verboten werden, dass sie auf das Mikrofon oder die Kontaktliste des Nutzers zugreift. Darüber hinaus hat Google auch zahlreiche Sicherheitslücken geschlossen. Die neue Android-Version ist also deutlich sicherer und soll es Cyberkriminellen nicht mehr so einfach machen, Schadcode in Apps einschleusen zu können.

Weitere Neuerungen

  • Mit der Funktion „Now on tap“ wird Google Now noch tiefer mit dem Android-System verzahnt. Es soll die User vor allem situationsabhängig unterstützen können. Laut Google soll das Smartphone nun sogar automatisch erkennen, auf was sich eine bestimmte Frage bezieht. Will man etwa wissen, wie die Band oder der Interpret eines Songs heißt, der gerade gespielt wird, reicht es zu fragen "Wie heißt er/sie?". Und schon "spukt" das Anroid-Phone den Namen aus. Auch Praktisch: Chattet man per Messenger mit einem Freund und erwähnt dabei ein Restaurant, kann man sich dieses (inklusive Wegbeschreibung) automatisch am Display anzeigen lassen.
  • Laut Google verlängert Android 6.0 dank „Project Doze“ auch die Akkulaufzeit. Hinter dem Begriff versteckt sich ein intelligenter Stromspar-Manager, der von sich aus weiß, wann das Smartphone vom Nutzer tatsächlich verwendet wird und wann es unnütz Strom verbraucht. Ein Beispiel: Über Nacht wird das Handy deshalb in einem Energiesparmodus versetzt, bei dem automatisch bestimmte Dienste eingeschränkt werden.
  • Ein weiteres Highlight stellt der modifizierte App-Drawer dar. Dieser wurde bei Marshmallow um eine eigene Suchleiste erweitert. Über diese lassen sich bestimmte Anwendung ohne Umwege öffnen. Außerdem zeigt der neue App-Drawer am oberen Rand die vier zuletzt geöffneten Apps an.
  • Zu den weiteren Neuerungen zählen u.a. auch eine vereinfachte Markierfunktion von Texten, die Möglichkeit aufgenommene Screenshots direkt über die Benachrichtigungsleiste zu löschen oder eine simplere Einstellung der Lautstärke bei Musik-, Wecker- und Notifications.
  • Wer öfters sein Smartphone wechselt, wird sich über die neue Backup-Funktion von Apps freuen. Bei Android 6.0 darf jede Anwendung kostenlos rund 25 MB an Daten im Cloud-Speicher ablegen, ohne dass dieses Volumen vom Google-Drive-Kontingent des Nutzers abgezogen wird. So kann man beispielsweise nach einem Umstieg auf ein anderes Android-Smartphone sofort dort weiterarbeiten, wo man mit dem anderen Gerät aufgehört hat.
  • Nutzer, die ein Android-Smartphone mit Fingerabdruck-Scanner besitzen, profitieren ebenfalls von Marshmallow. Erstmals wird Google nämlich diese Sensoren offiziell unterstützen. Damit dürften künftig viele neue Funktionen (auch von Drittanbietern) davon Gebrauch machen.
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