Verschlüsselung & Timer-Funktion

Facebook-Messenger attackiert WhatsApp

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Soziales Netzwerk rüstet seinen Messaging-Dienst weiter auf.

Harter Konkurrenzkampf im eigenen Haus: Kurz nach der Veröffentlichung eines großen Updates kündigt Facebook für seinen Messenger schon die nächsten Neuerunen an. Das soziale Netzwerk gibt Nutzern seines Kurzmitteilungsdienstes die Möglichkeit, einzelne Konversationen mit Komplettverschlüsselung abzusichern. Die Funktion solle bis zum Ende des Sommers reigeschaltet werden, sagte Messenger-Chef David Marcus am Freitag. Außerdem kann man einzelne Beiträge künftig mit einem "Timer" versehen, damit sie sich nach einer bestimmten Zeit automatisch löschen.

Dienst soll Nummer eins werden

"Wir wollen zum meistbenutzten Messaging-Dienst werden. Dafür müssen wir wirklich alle Arten von Konversationen zulassen", betonte Marcus. Unter anderem hätten Nutzer Vorbehalte gehabt, vertrauliche Informationen - zum Beispiel aus dem Gesundheitsbereich - über Kurzmitteilungsdienste zu verschicken. Facebook versucht gerade verstärkt, den Messenger auch als Weg für die Kommunikation zwischen Unternehmen und Verbrauchern zu etablieren .

Bei der sogenannten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sind die Informationen nur auf den Geräten der beteiligten Nutzer zugänglich. Der Kurzmitteilungsdienst WhatsApp , der ebenfalls zu Facebook gehört, führte vor einigen Monaten eine solche Komplett-Verschlüsselung für alle Nutzer ein . Beim Messenger habe man sich bewusst gegen diesen Weg entschieden, sagte Marcus. Denn viele Nutzer wollten auf diverse Messenger-Inhalte über verschiedene Geräte hinweg zurückgreifen, was mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nicht möglich gewesen wäre.

Gleiche Technik wie bei WhatsApp

Technisch setze Messenger auf das gleiche Verschlüsselung-Protokoll des Entwicklers Open Whisper Systems wie WhatsApp, hieß es. Die Komplett-Verschlüsselung sorgte wiederholt für Kontroversen zwischen Internet-Firmen und Ermittlungsbehörden, die keinen Zugriff auf Daten bekommen. Marcus erklärte dazu lediglich, man werde weiterhin im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften kooperieren.

Der Facebook Messenger hat nach jüngsten Zahlen mehr als 900 Millionen Nutzer, WhatsApp kommt auf über eine Milliarde.

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