Cyanogen

Microsoft flirtet mit Android-Spezialisten

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Software-Startup will Googles Vormachtstellung bei Android kippen.

Dieser Deal könnte die Kontrolle von Google über das Betriebssystem Android schwächen: Microsoft prüft laut Medienberichten einen Einstieg beim Software-Entwickler Cyanogen. Das Startup hat sich auf die Fahnen geschrieben, "Android Google wegzunehmen". Cyanogen entwickelt Android-Versionen, die ohne Google-Dienste wie GMail, Maps oder die App-Plattform Play Store auskommen.

Microsoft wolle sich an einer rund 70 Mio. Dollar ( (61,87 Mio. Euro) schweren Finanzierungrunde von Cyanogen beteiligen, berichtete das "Wall Street Journal" am späten Donnerstag. Nach Informationen des Finanzdienstes Bloomberg geht es dabei auch die Entwicklung einer Android-Version, die "aufgeschlossener für Microsoft-Dienste" wäre.

Das von Google entwickelte Mobil-Betriebssystem Android ist grundsätzlich quelloffen und kostenlos. Es kann deshalb von allen Geräteherstellern genutzt und weiterentwickelt werden. Wenn sie jedoch den Zugang zu Google-Diensten anbieten wollen, werden Gebühren an den Internet-Konzern fällig. Zudem kann man die Google-Services nicht einzeln einschließen, sondern nur als Gesamtpaket buchen.

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Android dominiert den Smartphone-Absatz mit einem Marktanteil bei 80 Prozent. Vor allem in China, wo Google nicht aktiv ist, werden die meisten Android-Telefone aber ohne Dienste des Internet-Konzerns verkauft. Auch der weltgrößte Online-Händler Amazon setzt bei seinen Kindle-Tablets und dem Smartphone Fire Phone auf eine angepasste Android-Version ohne Google-Dienste.

Cyanogen-Chef Kit McMaster schätzte jüngst, dass aktuell mehr als 35 Prozent der Android-Geräte ohne Google auskämen. Er erwarte, dass der Anteil mit der Zeit auf über 50 Prozent steigen werde, sagte McMaster in einer Talk-Runde des Technologieblogs "The Information". Cyanogen beliefert bisher einige kleinere Hersteller wie OnePlus und hat nach eigenen Schätzungen rund 50 Millionen Nutzer.

Cyanogen könne in der Finanzierungsrunde insgesamt mit 500 Millionen Dollar bewertet werden, schrieb Bloomberg. Die Bewertung entscheidet darüber, welchen Anteil an dem Unternehmen die Investoren für ihr Geld bekommen.

Microsoft ist ein Erzrivale von Google und versucht seit Jahren, mit seinem Windows-System auch auf Smartphones und Tablets Fuß zu fassen. Bisher reichte es nur für Marktanteile im einstelligen Prozentbereich. Der neue Chef Satya Nadella rief allerdings die Strategie aus, verstärkt Microsoft-Dienste auch auf Apples iPhones und iPads sowie Android-Geräten zu etablieren.

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Fotos von der Windows 10 Präsentation

Microsoft stellte am Mittwoch weitere Details von Windows 10 vor, das noch in diesem Jahr auf den Markt kommen soll.

Nutzer von Windows 7 sowie 8.1 und Windows Phone 8.1 können (innerhalb eines Jahres) kostenlos auf die neue Version umsteigen.

In die Entwicklung will das Unternehmen intensiv Windows-Nutzer einbeziehen. Seit dem vergangenen September hätten 1,7 Millionen Nutzer an einem Insider-Programm teilgenommen.

Das Feedback floss in die Entwicklung stark ein. So feiert etwa das Startmenü ein Comeback.

In der Taskleiste ist ein großes Suchfeld integriert. Nutzer können damit nach Dateien, Programmen, Fotos, etc. suchen.

Am Smartphone sieht Windows 10 auch richtig gut aus. Zudem wurde die Bedienung vereinfacht.

Microsofts Sprachsteuerung Cortana erhält im neuen Betriebssystem eine prominente Rolle. Cortana lässt sich auch auf einem Personal-Computer mit Windows 10 als persönliche Assistenz einsetzen.

Wie vermutet, gab es auch einen Blick auf den mit Spannung erwarteten neuen Browser, der unter dem Codenamen „Spartan“ entwickelt wurde. Der Nachfolger des Internet Explorers soll alle Ansprüche des modernen Internets erfüllen.

Microsoft hat eine Xbox App für Windows 10 entwickelt. Von dieser sollen vor allem...

....die 50 Millionen Xbox-Live-Nutzer profitieren. Die App bietet eine Übersicht...

...über alle Spiele, Nachrichten und Freunde. Außerdem verfügt sie über einen Activity-Feed.

Mit Windows 10 können alle Xbox One Games auf den PC oder das Tablet gestreamt werden. Das funktioniert mit allen Spielen, die sich in der eigenen Bibliothek befinden.

Neben der Software hat Microsoft auch neue Geräte angekündigt, die auf Windows 10 setzen. Im Mittelpunkt stand dabei der Microsoft Surface Hub.

Dabei handelt es sich um einen (riesigen) 84-Zoll-Bildschirm mit integriertem Computer. Dieser soll vor allem bei Teamarbeit in Firmen Vorteile bringen.

Bei der Hardware gab es auch noch eine echte Überraschung. Denn Microsoft will auch beim Boom-Thema Virtuell Reality mitmischen.

Dies soll mit dem System Windows Holographic gelingen. Zu diesem gehört

...die VR-Brille Microsoft HoloLens, die...

...sich nicht nur zum Zocken sondern auch für die Arbeit eignen soll.

Zum Abschluss kam auch noch Microsoft CEO Satya Nadella auf die Bühne. Er fasste alle Vorzüge von Windows 10 noch einmal zusammen. Sein persönliches Highlight ist Cortana.