Hellblade: Senua's Sacrifice

Der Kampf mit den Stimmen im Kopf

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Indie-Meisterwerk entführt uns die Psyche einer Keltenkriegerin und macht dabei wenig falsch - aber dafür einiges richtig gut.

Was dem kleinen, feinen Indie-Game-Studio Ninja Theory aus dem britischen Cambridge gelungen ist, kann durchaus als Meilenstein der jüngeren Computerspielgeschichte gesehen werden.

Identity im Keltensetting
Um die Geschichte der jungen Keltenkriegerin Senua glaubhaft zu erzählen, die sich im Frühmittelalter geplagt durch psychische Krankheit und den Tod ihres Geliebten in das Totenreich aufmacht, um dessen Seele zu retten, bedient sich das Studio einiger wohldurchdachter Hilfsmittel.

Der Kampf mit den Stimmen im Kopf
© oe24
× Der Kampf mit den Stimmen im Kopf

Ninja Theory

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© Ninja Theory
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Stimmen im Kopf
Selten haben wir ein stimmungsvolleres Kelten-Setting erlebt, als es bei Hellblade: Senua's Sacrifice der Fall ist. Viele andere Studios hätten sich wohl kaum getraut den Kampf gegen die Mythenwesen der keltischen Unterwelt mit der verstörenden und traurigen Geschichte  einer jungen Frau zu verbinden, die ihrer „Besessenheit“ wegen vom Heimatdorf verstoßen wurde.

Ninja Theory

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Anti-Helden-Reise
Wer sich von Hellblade: Senua's Sacrifice eine Heldenreise im Stil von Tomb Raider erwartet, der wird wohl schwer enttäuscht sein. Denn es sind nicht die nur wenig herausfordernden Quests oder das mittelmäßige Kampfsystem, welches den Kern von Hellblade ausmachen, sondern eben die perfekt inszenierte Gondelfahrt in die Psyche eine schizophrenen  und paranoiden Keltenkriegerin, die nicht mehr zwischen Realität und Wahn unterscheiden kann.

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× Ninja Theory

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Grafik und Audio = 10 Punkte
Besonders gelungen ist das Zusammenspiel der perfekt abgemischten Audiospur der unterschiedlichen Stimmen in ihrem Kopf mit der exzellenten Grafik-Atmosphäre. So fühlt sich jeder Kampf und jeder Schritt, den wir in der Unterwelt setzen, tatsächlich wie ein Ausflug in dunkle und verworrene Psyche unserer verzweifelten Heldin an. Hier macht Ninja Theory keine faulen Kompromisse, sondern präsentiert ganz großes Gamedesign-Story-Kino.

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Fazit
Wer sich auf die verstörende und düstere Welt von Senua einlässt, der wird mit einem der intensivsten und stärksten Story-Adventure-Erfahrungen der Spielgeschichte belohnt. Ein Ausflug von dem aber vor allem labilen Geistern dringend abzuraten ist.



Hellblade: Senua's Sacrifice ist bereits am 8. August 2017 für PC und PS4 erschienen und für rund 30€ auf Steam oder PS-Store zu kaufen.
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