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Prim. Dr. Claudia Francesconi im Gespräch

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Prim. Dr. Claudia Francesconi im Gespräch

Unbemerkte Gefahr – was macht Diabetes eigentlich so gefährlich?

Prim. Dr. Claudia Francesconi: Wir sprechen hier vom Diabetes Typ 2, der deshalb so gefährlich ist, weil er unbemerkt auftritt und zumindest in der Anfangsphase keine Beschwerden auftreten. Wird vom Arzt die Diagnose gestellt, auch bei Früherkennung, haben meist schon Veränderungen wie Fettsoffwechselstörungen kombiniert  mit Bluthochdruck stattgefunden, die zu Veränderungen in den Gefäßen führen. Deshalb wird der Diabetes häufig erst im Zuge der Diagnose anderer Erkrankungen wie der Koronaren Herzkrankheit oder eines Herzinfarkts erkannt, da arteriosklerotische Veränderungen in den Gefäßen bedingt durch die basale Stoffwechselstörung bereits vor der Manifestation des Diabetes auftreten.

Diabetes Typ 1 versus Typ 2 – wo liegen die Unterschiede?

Dr. Francesconi: Das Einzige, das die beiden Erkrankungen gemeinsam haben, ist der erhöhte Blutzuckerspiegel als Diagnosekriterium. Beim Typ 1 handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der Antikörper die insulinproduzierenden Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse zerstören – Insulinmangel. Je später die Manifestation, desto höher die Restsekretion – geringere Zerstörung der Zellen. Beim Typ 2 liegen zwei Defekte vor: Der genetisch determinierte Insulinsekre­tionsdefekt und die Insulinresistenz. Beide Defekte müssen zwingend vorhanden sein, um überhaupt zu erkranken. Besonders die Insulinresistenz lässt sich durch Bewegung und Ernährung hervorragend beeinflussen.

Welche Anzeichen sollten berücksichtigt werden, um Typ 2 abzuwenden?

Dr. Francesconi: Symptome treten vorerst keine auf. Aber es gibt ein Erscheinungsbild, das dafür spricht, dass man zur Risikogruppe gehört: Die androide Fettverteilung – das klassische Bauchfett, das im Inneren des Bauches angelegt ist (Viszeralfett). Je mehr davon vorhanden ist, desto höher die Insulinresistenz – viszerale Adipositas stellt demnach eine hochgradige Gefährdung dar. Weiters können erhobene Laborwerte auf die Entstehung hindeuten. Auch genetische Vorbelastung erhöht das Risiko.

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