Training für das Gehirn

So bleiben Sie im Kopf fit

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Wir zeigen Ihnen, wie Sie länger geistig fit bleiben!

Vergessene Verabredungen, verlorene Schlüssel oder eine verlegte Brille – diese Situationen kennen wir alle, und sie sind keinesfalls Grund zur Panik. Nehmen solche Vorfälle jedoch zu, besonders im fortgeschrit­tenen Alter, kann es sich bereits um erste Anzeichen einer Demenzerkrankung handeln. Demenz bleibt meist lange unbemerkt und schleicht sich langsam in den Alltag ein. In Österreich sind etwa 130.000 Personen betroffen. Mit steigender Lebenserwartung wird sich die Anzahl der Demenzpatienten in den nächsten Jahren drastisch erhöhen.

Geistiger Verfall
Demenz hat viele Ursachen. Genaugenommen handelt es sich um keine eigenständige Krankheit, sondern um ein Symptom einer Gruppe von Krankheitsbildern mit einer Gemeinsamkeit: dem lang­samen Verlust der geistigen Fähigkeiten. Häufigste und bekannteste Form der Demenz ist die Alzheimerdemenz. Sie beginnt schleichend und führt allmählich zum geistigen Verfall. Betroffene leiden unter einem Verlust der Nervenzellen im Gehirn, weshalb es in der Folge auch zu einem Abbau der Hirnmasse kommt. Durch das Schwinden der Nervenzellen werden die Synapsen, die für die Informationsweiterleitung zuständig sind, zerstört. Die Konzentration der neuronalen Botenstoffe nimmt ebenso ab. Es kommt zu Störungen der Lern- und Gedächtnisleistung und zu Problemen der Informationsverarbeitung im Gehirn. Teile der abgestorbenen Nervenzellen lagern sich im Gehirn ab. Eine weitere häufige Ursache ist die vaskuläre Demenz aufgrund von Durchblutungsstörungen im Gehirn.

Risikofaktoren
Demenz ist nicht heilbar, und das Risiko einer Erkrankung erhöht sich mit zunehmendem Alter. Neben genetischen Faktoren zählen Rauchen, Alkoholkonsum, ein Zuviel an gesättigten Fettsäuren, chronischer Stress sowie Schilddrüsenunterfunktion, Depression und schwere Gehirnverletzungen zu den Risikofaktoren. Volkskrankheiten, wie Bluthochdruck und Diabetes mellitus, verschlechtern eine bestehende Demenz und können diese auch mit hervorrufen.

Kampf gegen das Vergessen

Neueste Studien belegen jedoch, dass wir durch rechtzeitiges und gezieltes Vorbeugen lange fit im Kopf bleiben können. Eine der bisher größten Studien zur Demenzproblematik ist die sogenannte FINGER-Studie aus Finnland. 1.260 Frauen und Männer im Alter von 60 bis 77 Jahren nahmen daran teil. Alle Studienteilnehmer zeigten erste Anzeichen einer Demenz. Ziel der Studie war es, den geistigen Abbauprozess aufzuhalten. Am Ende der zweijährigen Studienperiode zeigten sich beeindruckende Ergebnisse. Studienteilnehmer, die in den Bereichen Be­wegung, Ernährung, geistiges Training und soziale Kontakte gezielt unterstützt wurden, schnitten bei umfangreichen Demenztests deutlich besser ab und zeigten höhere kognitive Leistungen als die Teilnehmer der Kontrollgruppe. Wir können also selbst eine Menge dafür tun, damit wir möglichst lange geistig fit bleiben.

So halten Sie Ihr Denkorgan fit 1/4
Bewegung
Jeder Schritt zählt Schon die alten Griechen wussten: In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist. Mittlerweile ist es sogar wissenschaftlich bewiesen, dass durch Sport neue Gehirnzellen entstehen können. Körperliche Aktivität verbessert nicht nur die Durchblutung des Gehirns, sondern fördert auch die Neurogenese – so wird in der Wissenschaft die Entstehung neuer Nervenzellen genannt. Wissenschafter vermuten, dass durch Sport – ganz besonders in jungen Jahren – die Konzentration von Wachstumsfaktoren im Blut erhöht wird, was dazu führt, dass neue Nervenzellen sprießen. Es entsteht somit eine kognitive Reserve, sodass sich Abbauprozesse im Gehirn deutlich später bemerkbar machen. Weitere positive Effekte: Bestimmte Sportarten, wie Joggen, fahren die Aktivität des präfrontalen Kortex, der für kognitive Aufgaben zuständig ist, herunter. Durch diesen „Reset“ werden Kapazitäten im Gehirn frei und so die Konzentrationsfähigkeit gesteigert. Tanzen oder Kampfsportarten bieten durch das Erlernen neuer Bewegungsabläufe konditionelle, koordinative und kognitive Herausforderungen. Durch regelmäßigen Sport lassen sich auch chronische Entzündungen im Körper, die das Demenzrisiko erhöhen, reduzieren. Was bedeutet regelmäßiger Sport? Es reicht nicht, hin und wieder zu joggen oder ein paar Bahnen zu schwimmen. Sport sollte vielmehr als Grundlage verstanden werden und mindestens zwei- bis dreimal pro Woche eine halbe Stunde ausgeführt werden. Hilfreich ist auch, Bewegung in den Alltag einzubauen, etwa durch Treppen steigen oder eine Station früher aus Bus oder Bahn auszusteigen.
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