Mit diesen Tipps brechen Sie das Facebook-Muster und leben entspannter.
Eine Verabredung mit Freunden, eine neue Frisur oder auch einfach nur Langeweile – sehr viele Menschen wollen ihr Leben teilen. Konstantes Feedback ist integraler Bestandteil dieser sehr modernen „Sharing-Kultur“. Für immer mehr Menschen bildet das Mobiltelefon eine Lebensader: In der Tasche tragen wir es durch unser Leben und halten es während jeder U-Bahn-Fahrt fest. Jede Vibration, jedes „Ding!“ und jede Push-Benachrichtigung erinnert uns an die eigene Relevanz und hält uns lebendig. Fast in Echtzeit wird mit der restlichen Welt kommuniziert, ohne jemals den Mund öffnen zu müssen. Eine solch hypermoderne Technologie bleibt jedoch selten ohne Negativfolgen. Ebendiese Schattenseiten der Social-Media-Nutzung sind es nämlich, die uns bei der Stange halten.
Digitalstress mit Folgen
Nicht nur in Sachen Datenklau schwindeln uns mobile Dienste etwas vor. Während weltweit zahlreiche Menschen mit dem Gedanken spielen, ihren Facebook-Account ob der jüngsten Enthüllungen zu löschen, bleibt das gesundheitliche Risiko von Facebook & Co. weitgehend unbekannt. Viele Nutzer verbringen täglich insgesamt vier Stunden oder mehr über ihr Smartphone gebeugt. Solch exzessives Verhalten bleibt nicht folgenlos: Nebst ungefährlichen Resultaten wie Hautunreinheiten (ausgelöst durch die Bakterien, die sich aufgrund des ständigen Kontakts auf dem Bildschirm tummeln) und kontinuierlich schwindender Produktivität treten auch gravierendere Gesundheitsrisiken auf. Ein großes Problem ist die durch Dauernutzung verursachte Fehlhaltung. Der Kopf einer oder eines Erwachsenen wiegt vier bis sechs Kilogramm. Neigen wir unser Haupt jedoch oft und über längere Zeit nach vorne, wie wir es beim Smartphone-Gebrauch tun, wirken enorme Zugkräfte auf unseren Nacken: Schon eine geringe Neigung erhöht das Belastungsgewicht um bis zu dreizehn Kilo. Verspannungen sind die Folge. Vom Nacken ausgehend können diese sich über Schultern und den gesamten Rücken ausbreiten und sich sogar chronifizieren. Auch anderorts, etwa in den Händen und Fingergliedern, können Muskel- und Sehnenbeschwerden auftreten. Neben diesen bewiesenen Risiken wird in der Forschung auch immer öfter eine mögliche tumorfördernde Wirkung der Strahlung, die Handy & Co. emittieren, diskutiert. Einige Experten raten aus diesem Grund zum regelmäßigen Abschalten der Mobilgeräte.
So schaden uns Smartphone & Co.
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Haltungsschäden
Untersuchungen zeigen, dass länger andauernde Verwendung von Smartphones und anderen Mobilgeräten zu statischer oder ungünstiger Körperhaltung sowie einseitiger Muskelbelastung führt. Die Folgen sind Schmerzen im Schulter-Nacken-Bereich (Handy-Nacken), Kopfschmerzen, Sehnenentzündung (Handy-Daumen, Handy-Ellenbogen), in extremen Fällen sogar chronische Schmerzen in Nacken und Rücken.
Untersuchungen zeigen, dass länger andauernde Verwendung von Smartphones und anderen Mobilgeräten zu statischer oder ungünstiger Körperhaltung sowie einseitiger Muskelbelastung führt. Die Folgen sind Schmerzen im Schulter-Nacken-Bereich (Handy-Nacken), Kopfschmerzen, Sehnenentzündung (Handy-Daumen, Handy-Ellenbogen), in extremen Fällen sogar chronische Schmerzen in Nacken und Rücken.
Suchtfalle Facebook
Psychologen sehen in Social-Media-Apps ein Minenfeld. Laut Statistik werfen wir alle 18 Minuten einen Blick auf unser Handy. Damit unterbrechen wir oft eine Tätigkeit und unsere dafür wichtige Konzentration. Egal, ob bei der Arbeit, bei Schulaufgaben oder beim Hausputz – wir müssen uns durch die häufigen selbstgewählten Unterbrechungen immer wieder neu in die Tätigkeit einfinden. Dadurch fällt es uns zunehmend schwieriger, uns über längere Strecken zu konzentrieren. Facebook und andere Social-Media-Apps haben durch ihre Funktionsweisen besonders hohes Suchtpotenzial. Gleichzeitig werden die Einsteiger immer jünger. Die konstante Erreichbarkeit und das „On Demand“-Denken werden zum Zwang. Betroffene haben das Gefühl, wichtige Dinge zu verpassen, wenn sie auch nur wenige Stunden ohne Mobilgerät sind. Die „Jetzt sofort“-Kultur, die sich zu einem großen Teil auf Smartphones stützt, hat uns gelehrt, dass wir jederzeit und überall Informationen einholen und mit anderen in Kontakt treten können. Gleichzeitig warten wir ebenso darauf, dass unsere Erreichbarkeit in Anspruch genommen wird. Dieser Kontext bedingt immer weniger werdende Reflexion und stattdessen eine Außenkehr: Wir vergleichen uns mit anderen, die uns gefilterte Einblicke in ihr Leben ermöglichen, und sehnen uns selbst nach digitaler Bestätigung. Diese nehmen wir am liebsten in Form von lachenden Emojis, „Daumen hoch“ oder Retweets entgegen. Auch unser Hormonhaushalt ist nicht immun gegen die Verlockung: Jede Message-Benachrichtigung und jedes Like wird von einem kleinen Dopamin-Rausch (Glückshormon) begleitet. Ein Ausbleiben dieses Feedbacks wird wiederum mit Ängsten und Selbstzweifel quittiert. Eine Abhängigkeit entsteht. Social Media liefert immer mehr Stoff nach und die Feeds enden nie – denn andere Süchtige liefern bereitwillig mehr.
Tipps für Digital-Detox
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Wecker statt Phone
Wie sind Menschen vor der Smartphone-Ära aufgestanden? Ganz genau: mit Wecker. Legen Sie sich eines von diesen altertümlichen Geräten zu, es wird Ihnen helfen. Denn wenn Ihre erste morgendliche Handlung der Griff zum Gerät und daraus folgend das Checken der Inbox oder des Facebook-Feeds ist, tauschen Sie Ihre eigenen Traumerinnerungen bzw. Bewusstseinsströme gegen einen Schwall irrelevanter Daten. Und auch zwei Stunden vor dem Einschlafen sollten Sie den letzten Blick auf das Display werfen, denn dessen Blaulicht stört nachweislich den Schlaf.
Wie sind Menschen vor der Smartphone-Ära aufgestanden? Ganz genau: mit Wecker. Legen Sie sich eines von diesen altertümlichen Geräten zu, es wird Ihnen helfen. Denn wenn Ihre erste morgendliche Handlung der Griff zum Gerät und daraus folgend das Checken der Inbox oder des Facebook-Feeds ist, tauschen Sie Ihre eigenen Traumerinnerungen bzw. Bewusstseinsströme gegen einen Schwall irrelevanter Daten. Und auch zwei Stunden vor dem Einschlafen sollten Sie den letzten Blick auf das Display werfen, denn dessen Blaulicht stört nachweislich den Schlaf.
Anleitung für Aussteiger
Auch Sie kennen diese Dynamik nur allzu gut? Sie müssen neuen Output von Freunden sofort sehen? Eigene Fotos und Status-Updates zu posten ist wie ein Kick? Dann ist es allerhöchste Zeit, einen Schritt zurückzumachen und Facebook zumindest für bestimmte Zeit Lebewohl zu sagen. Übrigens müssen Sie dies nicht via semi-dramatischer „Ich verlasse Facebook!“-Abschiedsbotschaften tun. Zum einen wirkt das wie ein Ruf nach Aufmerksamkeit, zum anderen ist es umso beschämender, wenn der Versuch misslingen sollte. Anstatt Ihre Pläne zu verlautbaren, können Sie Ihre Strategie mit einem Weckruf beginnen: Sie verpassen keine dringlichen Infos und Sie sind nicht aus der Welt! Wichtige Menschen haben Ihre Telefonnummer und können problemlos jederzeit Kontakt aufnehmen. Stellen Sie sich zunächst die Frage, wie Sie den erfolgreichen Ausstieg typgerecht angehen. Sind Sie ein „Ganz oder gar nicht“-Mensch? Gelingt Ihnen eine Veränderung nur dann, wenn sie radikal passiert? Dann sind Sie der „Aussteiger-Typ“ und sollten ganz mit Facebook brechen. Ersatzdrogen sind bei dieser Strategie nicht oder nur äußerst reduziert erlaubt: Am besten, Sie löschen neben der Facebook-App auch gleich Instagram, Twitter & Co. Sie alle sind Formen von Kompensation und sollten weichen, um Platz für Ihr neues Lebensgefühl zu machen. Sie möchten Ihre Facebook-Abhängigkeit durchbrechen, sehen aber keine Notwendigkeit für einen gänzlichen Stopp? Solange Sie ehrlich mit sich sind, ist in diesem Fall eine Reduzierung Ihr Weg. Wir haben die besten Tipps gesammelt, um über die Entwöhnung hinwegzuhelfen. Sagen Sie Facebook „Baba“ und Ihrem realen Leben „Hallo“!
✏Zeitlimit
Für den soften Ausstieg sollten Sie sich einen Zeitrahmen festlegen, in dem Sie Facebook und andere Social-Media-Apps verwenden dürfen. Beispielsweise nur in der Mittagspause oder alle vier Stunden für 15 Minuten.
Extratipp: Lassen Sie Ihr Handy in Ihrer Tasche und holen Sie es wirklich nur gezielt hervor. Das minimiert die Versuchung beträchtlich.
✏ Freunde anrufen
Lernen Sie wieder, Ihr Sozialleben direkter zu gestalten. Wenn Sie sich austauschen möchten, rufen Sie doch jemanden aus Ihrem Freundeskreis oder aus der Familie an oder verabreden Sie sich zum Plaudern.
✏ Perspektive schaffen
Wer lange online lebt, misst sich permanent an anderen Menschen: Etwa an der Kollegin, die scheinbar wöchentlich großartige berufliche Erfolge feiert (und via Facebook teilt), oder an der alten Schulfreundin, die vier Mal pro Jahr aufregende Fernreisen unternimmt und Bilder davon postet, oder an der fremden Bloggerin mit perfektem Körper, Kleiderschrank und Leben. Machen Sie sich bewusst, dass all diese Menschen nur gefilterte Schnappschüsse aus ihrem Leben teilen, ihr Alltag jedoch ein ganz anderer sein kann. Besinnen Sie sich darauf, dass es unzählige Filter und Fotobearbeitungstools gibt, die uns im Handumdrehen schöner zaubern. Machen Sie sich Ihr eigenes Leben mit seinen Vorzügen bewusst und lernen Sie, auf sich und Ihre echten Wünsche und Ziele zu hören – ganz ohne Vergleich.
✏ „Old school“-Unterhaltung
Füllen Sie Ihre ehemalige Facebook-Zeit mit realen, spannenden Unternehmungen oder Interessen. Ob Bücher, Filme, ein Kochkurs oder Unternehmungen mit Freunden – bereichern Sie Ihren Geist und schaffen Sie Erinnerungen, ganz ohne Unterbrechungen und Dokumentationszwang via Social Media. Ihr Leben passiert schließlich nicht online.
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