Rückenschmerz ist eine Volkskrankheit: Fast zwei Millionen Menschen in Österreich sind davon betroffen. Zum Tag der Rückengesundheit am 15. März 2023 berichten MedUni Wien und AKH Wien über Möglichkeiten zur Behandlung und Prävention von Rückenschmerzen.
In Österreich sind fast zwei Millionen Menschen von Rückenschmerzen betroffen – Frauen häufiger als Männer. Auch das Alter spielt eine Rolle: Je älter eine Person, desto häufiger treten Beschwerden auf. Bei den Unter-60-Jährigen ist jeder Fünfte, bei den Über-60-Jährigen mehr als jeder Dritte betroffen.
„Bei flächendeckender, leitliniengerechter Diagnose und Therapie könnte ein Großteil der Gesundheitskosten durch die Vermeidung von chronischen Schmerzen erspart werden“, sagt Richard Crevenna, Leiter der Universitätsklinik für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Arbeitsmedizin von MedUni Wien und AKH Wien.
Sind Rückenschmerzen bedrohlich?
Kreuz- oder Rückenschmerzen sind zum Großteil nicht bedrohlich und bedürfen keiner spezifischen Therapie, außer wenn fassbare organische Ursachen, wie u.a. ein Bandscheibenvorfall, eine Fraktur, eine schwerwiegende Osteoporose, Tumorabsiedelungen (Metastasen) oder gewisse Infektionserkrankungen vorliegen. Gut 80 Prozent sind aber „nicht spezifische“ Rückenschmerzen, bei denen eine gefährliche auslösende Ursache primär nicht fassbar ist. „In diesen Fällen soll ärztlicherseits keine „Überbehandlung“ erfolgen. Auch eine Krankschreibung ist nicht ratsam, die Betroffenen sollen nicht durch Bettruhe in eine kontraproduktive Inaktivität gedrängt werden. Vielmehr sollten konventionelle, konservative Maßnahmen eingesetzt werden. Die Patient:innen sind darüber zu informieren, dass die Schmerzen nicht gefährlich sind und Bewegung die Schmerzsituation sogar verbessert“, sagt Richard Crevenna.
Behandlung
Die Maßnahmen zur Behandlung von Rückenschmerzen umfassen jene Information, die medikamentöse Schmerztherapie sowie Bewegungs- und Trainingstherapie, aber auch Wärmeanwendungen, die üblicherweise innerhalb von sechs Wochen zum Erfolg führen.
Wenn nach dieser Zeit keine Besserung eingetreten ist, wird eine fachärztliche Diagnostik empfohlen. Dazu zählen eine Verbesserung der Fitness, Belastungskapazität, Koordination und Körperwahrnehmung sowie eine bessere Kontrolle der Belastungsgrenzen. Psychotherapeutische Interventionen zielen auf eine Verringerung der emotionalen Beeinträchtigung ab.
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