Laut einer von der Österreichischen Akademie für Präventivmedizin und Gesundheitskommunikation (ÖAPG) in Auftrag gegebenen Umfrage polarisierte die H1N1-Impfung die Bevölkerung: 84 Prozent der Nichtgeimpften sahen die Immunisierung als sinnlos an, bei den Geimpften hingegen erwarteten sich 93 Prozent eine hohe Schutzrate.
Zum überwiegenden Teil abgelehnt - so die ÖAPG - wurde "Panikmache" im Zusammenhang mit der H1N1-Impfung: 84 Prozent der 300 Befragten lehnten die auf sie in den vergangenen Monaten einprasselnden Informationen ab. Laut der im Dezember und Jänner auf H1N1-Influenza bezogenen Umfrage des Instituts "intra-performance" empfanden 91 Prozent der nicht Geimpften und 70 Prozent der Geimpften die Informationen zur H1N1-Impfung als "reißerisch". Die Befragten wünschten sich "objektive, einheitliche Berichterstattung" durch "neutrale und offizielle Stellen", wobei der Wunsch nach fundierter "Sachinformation" und Information über "tatsächliche Zahlen von Erkrankungen" Priorität hatte.
Mehr als die Hälfte der Befragten lehnten sowohl die normale saisonale Grippeimpfung als auch die H1N1-Impfung ab. Während sich "gut informierte" Personen unterschiedlicher Informationsquellen wie Printmedien (25 Prozent), Fernsehen (21 Prozent), Radio und Internet (jeweils 15 Prozent), Ärzte (13 Prozent) bedienten, gaben jene, die sich selbst als "schlecht informiert" einstuften, als einzige Informationsquelle vor allem das Fernsehen an. Geimpfte und nicht Geimpfte unterscheiden sich nicht von einander, was den Bildungsstand betrifft.
Insgesamt - so die Proponenten - ließe die Umfrage den Schluss zu, dass Angst schürende Kommunikation dem Vorsorgegedanken zuwider läuft, zur Ablehnung bei der Bevölkerung führt und somit eine Gefahr für sinnvolle Präventivmaßnahmen darstelle. Qualitätsgesicherte Gesundheitskommunikation und Prävention seien "miteinander kommunizierende Gefäße".