Gesunde Schwangere brauchen nach Einschätzung von Experten in der Regel nicht zusätzlich eisenhaltige Mittel einnehmen. Das hat eine Auswertung von 49 Studien mit insgesamt 23.200 Schwangeren ergeben. Darauf weist das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in Köln auf dem Portal Gesundheitsinformation.de hin.
Die Empfehlung, dass alle schwangeren Frauen zusätzlich Eisen einnehmen, gehe von dem Bedarf aus, den Schwangere in Entwicklungsländern oder solche mit einer Blutarmut oder einem Eisenmangel haben. Nimmt eine Frau über ihre Ernährung ausreichend Eisen auf, erübrige sich eine zusätzliche Einnahme möglicherweise.
Zwar erhöht die tägliche oder wöchentliche Einnahme von Eisen die Hämoglobinkonzentration im Blut und senkt das Risiko für eine Blutarmut oder einen Eisenmangel in der Spätschwangerschaft, erläutert das IQWiG. Für gesunde schwangere Frauen ergebe sich jedoch kein bedeutsamer gesundheitlicher Nutzen eines erhöhten Hämoglobinspiegels. Möglicherweise war in den Studien die Zahl der Frauen, die zu viel Eisen im Blut hatten, sogar noch höher als die Zahl derjenigen, bei denen eine Blutarmut verhindert werden konnte. Allerdings schaden erhöhte Werte vermutlich auch nicht.
Hämoglobin ist ein Protein in den roten Blutkörperchen und enthält den Großteil des Eisens im menschlichen Körper. Es transportiert den Sauerstoff ins Körpergewebe. Zu wenig Eisen kann müde machen und im schlimmsten Fall zu einer Blutarmut führen. Dadurch werden Schwangere infektanfälliger, und bei ungeborenen Kindern steigt die Gefahr, dass das Geburtsgewicht zu gering ist. Viel Eisen steckt in Vollkornflocken, Hülsenfrüchten, grünem Blattgemüse und Kräutern.
INFO: http://dpaq.de/eisen