Österreichs Top-Ärzte über Beauty-Trends

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Anteil der Männer nimmt ständig zu
Dr. Walther Jungwirth: International betrachtet ist eine höhere Zunahme bei den minimal invasiven Behandlungen, beispielsweise Botox und Filler, als bei den Eingriffen zu verzeichnen. Generell kommen immer mehr Menschen zu uns, die sehr körperbewusst sind und sich daher auch genau informieren und wissen, was für sie passt. Das Qualitätsstreben der Menschen steigt deutlich an. Es kommt auch zu einer Emanzipation des Mannes: Auch für Männer sind Schönheits-OPs keine Tabuthemen mehr, es reicht nicht mehr aus, ein Mann zu sein. Männer streben ebenso nach einem attraktiven Äußeren. Vor 20 Jahren war das noch ein heikles Thema, da hätte kein Mann zugegeben, etwas nachgeholfen zu haben. Heute ist das anders. Auch Männer stehen offen zu ihren Eingriffen.

Natürlichkeit steht an oberster Stelle
Dr. Daniela Hoch: Der Trend geht ganz klar in Richtung minimal invasive Chirurgie. Ziel ist es, in kurzer Zeit wieder gesellschaftsfähig zu sein, wie beispielsweise bei der Kombination aus Minilift und Fadenlifting. International sieht man häufig diese Maskengesichter (Botox-Faces), die in Europa nicht gewünscht sind. Der Eingriff sollte möglichst nicht als solcher erkennbar sein.Bei Eingriffen an der Brust schätzen meine Patienten ganz klar natürliche Formen mit etwas Dekolleté. Dieser allgemeine Trend spiegelt sich auch in der Art der Brustimplantate wider. Sie werden weicher und damit in puncto Material und Form natürlicher.

Dauerhaftes Füllmaterial vermeiden
Dr. Rolf Bartsch: Im Gesicht sind nach wie vor Botox und Filler-Behandlungen der große Renner. Der Trend geht zu Liftings mit unsichtbaren Zugängen (beispielsweise bei einer neuen Technik zur Hebung der Braue).Durch die VASER-Technologie sind auch Fettabsaugungen an Hüfte, Bauch oder Beinen zum Alltag bei uns geworden. Durch den Druck am Arbeitsplatz wollen auch immer mehr Männer weniger müde und abgekämpft aussehen. Gerade bei Botox und Fillern sehen wir bei Männern zweistellige Zuwachsraten.Vermieden werden bei uns alle Füllmaterialien, die dauerhaft sind. Auch Implantate an untypischen Stellen, etwa Bauchmuskelformung oder Vergrößerung des Bizeps, lehnen wir ab.

Schönheit ist höchst individuell
Dr. Thomas Aigner: Im Gesicht werden verstärkt non-invasive Methoden nachgefragt wie Vampir-Lifting (d. h. mit Eigenplasma) und Microneedling. Ein weiterer Trend sind Fettabsaugungen, Bauchdeckenstraffung und CoolSculpting (siehe Info-Kasten). Noch immer stark nachgefragt sind Brustvergrößerungen. Ein Großteil meiner Patientinnen wünscht sich eine Vergrößerung ohne Verlust der Natürlichkeit. Auch das Gel der Implantate wird immer weicher und natürlicher. Man kann nicht mehr von einem klassischen Schönheitsideal ausgehen. Jede Frau ist so individuell wie ihre Wünsche. Manche möchten so natürlich wie möglich aussehen, andere auffällig schön. Als Verfechter der dezenten ästhetischen Brustchirurgie hat aber das harmonische Gesamtbild der Patientin für mich Priorität. Mehr und mehr Menschen stehen heute zu ihren Behandlungen, auch Männer werden immer kritischer mit ihrem Aussehen.

Operationen mit weniger Narben
Dr. Dagmar Millesi: Es ist schon absehbar, dass im Bereich der Gesichts-OPs die Stammzellenforschung Verbesserungen bringen wird. Was den restlichen Körper betrifft, so werden die Methoden der Fettabsaugung immer ausgereifter. Bei Brustoperationen verbessert sich vor allem die Qualität der Implantate, die Methoden der Verkleinerung haben immer weniger Narben. In Europa werden Eingriffe immer noch tabuisiert, daher besteht der Wunsch nach Natürlichkeit. Ich lehne zwischen zehn und 20 Prozent der Eingriffe ab. Es muss aus dem Beratungsgespräch die Motivation für einen Eingriff erkennbar sein, übertriebene Wünsche lehne ich ab. Ich muss mich mit meiner Arbeit identifizieren können.

Der Trend geht zu mehr Qualität
Dr. Knabl: Nasen- und Augenlidkorrekturen sind bei uns sehr gefragt. 70 Prozent aller unserer OPs sind aber nach wie vor Brust-OPs. Hier muss man sagen, dass der Trend eindeutig zu Qualität geht. Immer mehr Patientinnen erkennen, dass Billiganbieter nicht die entsprechenden Ergebnisse liefern können und Gesundheitsrisiken hoch sind. Was das Schönheitsideal betrifft, war Europa immer schon ästhetisch anspruchsvoller als Amerika. Dort ging es bei Brust-OPs immer mehr um die Größe als um die Form. Was Grenzen betrifft: Ich lehne sehr viele (etwa 80 Prozent) Wünsche nach Fettabsaugungen ab. Viele Menschen schöpfen das Potenzial von Ernährung und Sport nicht aus. Da hat Schönheitschirurgie nichts verloren. Ich versuche, es klar zu machen, wenn jemand übertriebene Wünsche hat. Das ist eine wichtige Aufgabe eines Arztes und berührt ganz stark die medizinische Komponente des Themas.

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