Treatments zur Verbesserung des Haarwachstums
Bei andauerndem verstärktem Haarverlust ist es ratsam, einen spezialisierten Mediziner aufzusuchen. Ein Blutbild zur Bestimmung etwaiger Mangelerscheinungen ist ebenfalls empfehlenswert. Falls ein Mangel die Ursache ist, können spezielle Vitamin-und Mineralstoffkuren Abhilfe schaffen. Denn: Eine optimale Nährstoffversorgung kann in jedem Fall die Haarwurzeln stärken und Wachstum unterstützen.
Folgende Nähr-und Zusatzstoffe (enthalten in gängigen Kombipräparaten, in Reformhäusern/Apotheken) wirken unterstützend:
Zink, Selen, Magnesium in Kombination mit Vitamin D und K3, Vitamin B, Kieselsäure und Eisen. Auch der Hormonstatus sollte gemessen werden, sind manche Hormonwerte zu hoch, kann man sie mit Medikamenten senken, sind sie zu niedrig, werden sie ergänzt. Beispielsweise durch natürliche Hormone auf Pflanzenbasis -sogenannte Phytohormone (Soja, Salbei, Rotklee, Mönchspfeffer). Letztere gleichen bei Frauen über 40 den Hormonspiegel aus, was Haarausfall verhindern kann.
Minoxidil zur lokalen Anwendung, es soll erblich bedingten Haarausfall bei 70 bis 80 Prozent stoppen können, bei 30 Prozent stellt sich dadurch sogar Haarneuwuchs ein. Nach dem Absetzen schreitet der Haarausfall jedoch fort.
Wirkstoffe wie Koffein oder Hyaluronsäure stimulieren die Kopfhaut und beleben Follikel, die für das gesunde Haarwachstum verantwortlich sind.
Mesohair-Therapie: Sie hilft bei schwachem Haarwuchs sowie bei der hormonell bedingten androgenetischen Alopezie und diffusem Haarausfall. Die Wirkstoffe (u. a. Vitamine, Antioxidantien, Mineralien) werden mittels Mikroinjektionen unter die Kopfhaut gespritzt, um die Durchblutung zu fördern, die Haarwurzeln zu stimulieren/regenerieren und derart den Haarwuchs anzuregen. Sofern die Haarwurzeln noch leben, kommt es zu einem erneuten, anhaltenden Haarwachstum mit vermehrter Dichte. Die Wirkung tritt nach ca. drei Monaten ein.
PRP-Stammzellenkur: Bei Alopecia areata und erblich bedingter androgenetischer Alopezie. Eine modifizierte Eigenbluttherapie, bei der die Wachstumsfaktoren aus dem eigenen Blutplasma (plättchenreiches Plasma) zum Einsatz kommen. Das eigene Blut wird dafür speziell aufbereitet und die hoch konzentrierten, körpereigenen Stammzellen bzw. die Wachstumsfaktoren des Blutplasmas über Kopfhautinjektionen in die Haarwurzel geschleust. Dadurch wird die beschädigte Haarwurzel regeneriert. Die Versorgung mit Nährstoffen und Wachstumsfaktoren aktiviert die Follikel, und das Haar beginnt wieder, zu wachsen. Wiederholt wird die Prozedur fünf Mal (zu je 30 bis 45 Minuten) in Kurform im Abstand von zwei bis vier Wochen. Kosten: ab ca. 350 Euro.
Medikamente: 5-Alpha-Reduktase-Hemmer (z. B. Finasterid) werden bei der erblich bedingten androgenetischen Alopezie (speziell bei jungen Männern mit starkem Haarausfall) eingesetzt. Nachteil: lebenslange Einnahme und verringerte Libido.
Cyproteronacetat-Lösung soll das Testosteron an der Haarwurzel durch lokale Anwendung senken und der Haarausfall bei Männern so bis zum Absetzen gestoppt werden.