Wir verraten Ihnen, wie erholsamer Schlaf gelingt, und geben Ihnen so ein Stück Lebensqualität zurück!
Das Problem kennen viele: Man liegt abends ewig wach und ist man dann endlich eingeschlafen, schreckt man nachts immer wieder auf. Meist hat man morgens das Gefühl, überhaupt nicht geschlafen zu haben. Den übrigen Tag verbringt man dann müde, unausgeglichen und ohne Konzentration. 25 Prozent der Bevölkerung hierzulande kennen das Problem nur zu gut – sie leiden an Schlafstörungen. Davon leiden 80 Prozent länger als ein Jahr und 50 Prozent sogar länger als fünf Jahre – dennoch sprechen gerade einmal 35 Prozent aller Schlafgestörten mit ihrem Arzt über das Problem. Und dabei gilt zu sagen: Die Lösungsstrategie sollte nicht von vornherein auf Schlaftabletten basieren. Wir verraten, wie Sie Ihren Schlaf optimieren und Ihre Tage energiegeladener bestreiten. Plus: Unter Schnarchen leidet nicht nur der Partner, sondern auch die eigene Schlafqualität – wie Sie dem ein Ende setzen, lesen Sie am Seitenende.
Sport als Schlafmittel
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Bewegung für den gesunden Schlaf
Wer sich regelmäßig sportlich betätigt, verbessert seine Schlafqualität – das geht aus einer US-Studie hervor. Untersucht wurden dabei mehr als 2.600 Frauen und Männer zwischen 18 und 85 Jahren, die wöchentlich mindestens zweieinhalb Stunden aktiv waren. Das Ergebnis ist eindeutig: Die Schlafqualität erhöhte sich – im Vergleich zur inaktiven Kontrollgruppe – um 65 Prozent. Damit das funktioniert, sind allerdings drei Punkte zu beachten: (Klicken Sie weiter!)
1. Zeitpunkt des Trainings
Generell gilt: Je größer die Zeitspanne zwischen dem Training und der Zubettgehzeit, desto größer ist der Nutzen für die Schlafqualität – heißt, wer morgens sportelt, schläft abends besser. Morgens keine Zeit? Kein Problem, es gibt ja noch zwei weitere Punkte.
2. Intensität des Trainings
Bei jeder Form der Anstrengung, so auch bei Stress, schüttet der Körper Hormone aus, die uns erstmal wach halten. Wer daher abends so richtig Gas gibt, bewirkt eher Gegenteiliges. Heißt aber auch, moderate Aktivität ist auch einige Stunden vor dem Schlafengehen kein Problem – eine Runde gemütliches Joggen oder ein Abendspaziergang lassen uns schnell träumen.
3. Art des Trainings
Nicht nur wann und wie intensiv wir trainieren spielt eine wesentliche Rolle, sondern auch, welchen Sport wir praktizieren. Aus der Studie geht hervor, dass insbesondere Ausdauersportarten die Schlafqualität verbessern – ideal sind Joggen, Radfahren, Walken und Schwimmen. Kraft- und Muskeltraining erzielen in dieser Hinsicht den geringsten Effekt. Anders zu betrachten sind Sportarten, bei denen es um Sieg oder Niederlage geht (z. B. Ballspiele, Wettbewerbe). Hierbei sind wir konzentriert und angespannt, schließlich wollen wir gewinnen. Diese Anspannung hat allerdings eine gewisse Nachwirkzeit und wirkt sich negativ auf die Qualität des Schlafs aus.
Wie viel Schlaf ist gut?
Rund ein Drittel unseres Lebens verbringen wir im Schlaf – klingt eigentlich nach ziemlich viel. Stellt sich die Frage: Wie viel Schlaf braucht der Körper eigentlich? Die Meinung der Experten lautet: Nehmen Sie sich Zeit für Ihren Schlaf. Wer zu wenig schläft, riskiert körperliche – das Immunsystem wird geschwächt – und psychische Probleme. Als Orientierungshilfe raten Experten zu einer Schlafzeit von mindestens sechs und maximal neun Stunden. Denn was viele nicht wissen, nicht nur zu wenig, sondern auch zu viel Schlaf birgt ein gesundheitliches Risiko. Eine Studie der University of Cambridge besagt, dass bereits ab acht Stunden Schlaf das Schlaganfallrisiko um 46 Prozent steigt. Andere Untersuchungen zeigen sogar, dass Schlaf, der länger als acht Stunden pro Nacht dauert, in 20 Prozent der Fälle zum frühzeitigen Ableben führt. Außerdem: Langer Schlaf macht – entgegen der Annahme – in vielen Fällen nur noch müder.
Sanfte Einschlafhilfen
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✏ Melisse
Sie stehen unter Spannung, kommen nur schwer zur Ruhe und sind äußerst leicht reizbar? Klingt nach einem klaren Fall von Überforderung, oft einhergehend mit Schlafmangel, der die genannten Symptome zusätzlich unterstützt. Kräutertee mit Melisse ist jetzt das Mittel der Wahl und hilft, Körper und Geist wieder in Einklang zu bringen. Tipp: Melisse wird auch von Kindern gut vertragen und gerne getrunken.
✏ Passionsblume
Die Passionsblume ist weit mehr als nur schön anzusehen. Gerade bei stressbedingten Schlafstörungen ist sie die Heilpflanze Nummer eins. Das Trockenextrakt der Blüte führt zu mehr Gelassenheit und Entspannung – auch im stressigen Alltag. Fällt die – meist über einen längeren Zeitraum aufgestaute – Anspannung erstmal weg, kommt die Nachtruhe bald wieder zurück. Gibt’s in der Apotheke.
✏ Lavendel
Die ätherischen Öle der Lavendelblüte wirken beruhigend auf Körper sowie Geist und sorgen für einen Ausgleich zum stressigen Alltag. Achtung: Beim Kauf der Öle ist unbedingt auf deren Qualität zu achten, um eine gute Wirkung zu erzielen. Bereits ein paar Tröpfchen, auf das Kopfkissen geträufelt, unterstützen den Schlaf ungemein. Aber auch als Badezusatz – ein Bad wirkt zusätzlich entspannend – oder in Form eines Kräuterkissens helfen die lila Blüten bei Ein- und Durchschlafproblemen. Präparate zum Einnehmen finden Sie in der Apotheke.
✏ Hopfen & Baldrian
Dass Hopfen eine allgemein schlaffördernde Wirkung nachgesagt wird, ist weitgehend bekannt. In Kombination mit Baldrian ist diese sogar wissenschaftlich erwiesen. Am besten als Kombipräparat aus der Apotheke oder als Tee einnehmen.
Was stört den Schlaf?
Müde werden wir übrigens durch das Hormon Melatonin, das unser Körper verstärkt in der Dunkelheit produziert. Oberstes Gebot sind daher dunkle Schlafräumlichkeiten – übrigens: auch Fernseher, Smartphone, Tablet und E-Book stören unseren Schlaf, da die Bildschirme blaues Licht ausstrahlen, das auch im Sonnenlicht enthalten ist und unsere Schlafqualität negativ beeinflusst. Ein weiterer Störenfried unserer nächtliche Ruhe ist Stress: Wann immer der Körper Stresshormone ausschüttet, sei es in stressigen Alltagssituationen oder bei psychischer Belastung, wird unser Körper in Alarmbereitschaft versetzt. Auch wenn Sport – im richtigen Ausmaß – eine schlaffördernde Wirkung hat, erzielt zu intensives Training am Abend genau den umgekehrten Effekt. Der Körper wird in Leistungsbereitschaft versetzt. Hinzu kommt falsche Ernährung – große Mengen Zucker vor dem Zubettgehen, Koffein spätabends und auch Alkohol rauben uns den Schlaf. Wer aber gesund und „tryptophanreich“ isst, sich moderat bewegt und Stress keine Chance lässt, wird schon bald auf langwieriges Schäfchenzählen verzichten können. In diesem Sinne: Gute Nacht – aber bitte nicht länger als neun Stunden!
Essen, das müde macht
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Richtig essen für den Schlaf
Das Hormon Melatonin macht uns abends müde. Für die Herstellung benötigt der Körper das Hormon Serotonin, das wiederum aus Bestandteilen zusammengesetzt wird, die wir über die Nahrung aufnehmen. Einer dieser Bestandteile ist das in Nahrungsmitteln enthaltene Tryptophan. Neben dem körpereigenen Melatonin kann der Körper übrigens auch Melatonin über die Nahrung aufnehmen.
Walnüsse
Forschungsergebnisse der Uni Texas zeigen, dass sie leicht absorbierbares Melatonin enthalten – die Konzentration im Blut erhöht sich um das Dreifache.
Nachtmilchkristalle
Nachtmilch hat einen höheren Melatoningehalt als normale Milch (Anm.: Kühe werden nachts gemolken). Die aus der Milch extrahierten Kristalle können in normaler Milch gelöst werden. Da die Wirkung noch nicht bestätigt ist, darf der Hersteller die Kristalle nicht als schlaffördernd anpreisen.
Sojabohnen
Sie enthalten 450 Milligramm Tryptophan pro 100 Gramm.
Emmentaler
Milchprodukte sind gute Tryptophanlieferanten – besonders Emmentaler (460 Milligramm/100 Gramm).
Achtung
Essen Sie nicht zu spät, meiden Sie abends koffeinhaltige Getränke und verzichten Sie auf Alkohol.
Mit Lasertherapie gegen Schnarchen
Die Behandlung
Ablauf. Die komplette Behandlung gliedert sich in drei Sitzungen von jeweils 30 bis 45 Minuten, im Abstand von jeweils einem Monat. Bei geöffnetem Mund wird die Laserenergie ohne Kontakt mit der Schleimhaut durch über 10.000 Impulse ins Gewebe geleitet. Dadurch wird ein biologischer Prozess mit Faserneubildung und -umbau in Gang gesetzt und das Gewebe gestrafft. Der Rachenraum wird dadurch erweitert. Bis auf ein Wärmegefühl und Kribbeln am Gaumen während der Behandlung spüren die Patienten keinerlei Missempfindungen oder Schmerzen. Es kommt zu keiner Blutung oder Verletzung.
Für wen geeignet?
Indikation. In Frage kommt jeder, der schnarcht. Die Behandlung wird ambulant durchgeführt – Anästhesie ist für den Eingriff keine erforderlich. Da es weder zu Blutungen noch zu Verletzungen kommt, und auch das generelle Behandlungsrisiko bei korrekter Handhabung des Lasers wegfällt, gibt es keine Kontraindikationen.
Ergebnis
Straffung. Eine positive Veränderung ist bereits kurz nach der ersten Behandlung merkbar. Der volle Effekt tritt mit der natürlichen Gewebsstraffung, etwa drei bis sechs Monate nach Abschluss der kompletten Behandlung, auf. Bei Bedarf kann, je nach „Alterungsprozess“, nach drei bis zwölf Monaten eine weitere Behandlung erfolgen, um die Spannung im Gewebe zu erhalten oder neuerlich zu verbessern.
Risiken und Nebenwirkungen
Ablauf. Bei korrekter Handhabung des Lasers ist die Behandlung risikolos und verursacht keine Nebenwirkungen. Es erfolgt kein Kontakt oder Schnitt ins Gewebe, daher entsteht auch keinerlei Blutung oder Verletzung. Die Laserenergie hat auch keinen Einfluss auf die Stimme. Zudem kommt es zu keinen Ausfallszeiten. Unmittelbar nach der Behandlung kann der Patient bereits wieder essen und trinken.
Kosten
Preis. Das komplette Behandlungspaket, bestehend aus Erstbeurteilung, Fragebogenanalyse, zwei Induktionssitzungen und einer Boost-Sitzung, kostet 1.300 Euro. Die Kosten werden bislang von der Kasse nicht übernommen.
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Ein Umfeld, dass Sie gut schlafen lässt
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✏ Lärm
Im Schlafzimmer sollte es möglichst ruhig sein – während Gemurmel oder ein leichtes Rauschen sogar entspannend wirken können, verhält es sich mit einer lauten Geräuschkulisse (Straßenverkehrs-, Flugzeuglärm) genau andersrum. Der Körper schüttet dann vermehrt Stresshormone aus, die uns in Alarmbereitschaft versetzen und uns am Einschlafen hindern.
✏ Dunkelheit
Achten Sie darauf, dass Ihre Schlafräumlichkeiten möglichst gut abgedunkelt werden können. Denn nur im Dunkeln ist unser Körper in der Lage, verstärkt das Schlafhormon Melatonin zu produzieren – es lässt uns leichter ein- und durchschlafen. Tipp: Greifen Sie bei Bedarf zu einer Schlafbrille! Übrigens, nicht nur Licht, welches von außen kommt, mindert die Schlafqualität – auch auf einen Fernseher sollte im Schlafgemach verzichtet werden.
✏ Digital Detox
Apropos Fernseher – auch Smartphone, Tablet und E-Book sollten wir abends abschalten. Das blaue Licht der Displays hat genau die Wellenlänge, über die auch Tageslicht verfügt, das eine wach machende Wirkung hat. >> Lesen Sie hier weiter.