Die Stressbelastung ist in Österreich auf dem Vormarsch. Das hat eine Umfrage des Fonds Gesundes Österreich im Frühjahr ergeben. "Der Anteil der Bevölkerung, die im Alltagsleben 'sehr viel' oder 'viel' gestresst ist, stieg zwischen 1999 und 2009 von 41 auf 47 Prozent", erklärte Christoph Hörhan, der Leiter des Fonds.
Stress ist nicht nur eine akute Belastung, andauernder Stress ist auch ein Mitauslöser von Herz-Kreislauf- und psychischen Erkrankungen. Aus diesem Grund hat der Fonds Gesundes Österreich Anfang Oktober eine Folgeumfrage beauftragt. Nachgefragt wurde, welche Stressfaktoren den Österreicherinnen und Österreichern am meisten zu schaffen machen. Die von marketagent online durchgeführte Befragung basierte auf der Schweizer Checkliste (http://www.stressnostress.ch).
Die Ergebnisse: Der am häufigsten genannte Stressfaktor im Berufsleben ist die fehlende Anerkennung und mangelnde konstruktive Kritik (für 24 Prozent der Berufstätigen trifft das sehr/ziemlich zu). Der Feststellung "Ich kann meine Laufbahn nicht selbst beeinflussen" stimmten 22 Prozent zu. Jeweils 20 Prozent der Berufstätigen bekundeten "keinen Einfluss auf die Planung und Gestaltung ihrer Arbeit zu haben, "dass die Arbeit aus Routineabläufen besteht und es an Herausforderung fehlt" bzw. "dass meine Vorschläge, Anregungen und Kritik nicht ernst genommen werden, und die Vorgesetzten nur von oben nach unten kommunizieren".
Abseits des Berufs machen den Menschen vor allem finanzielle Probleme zu schaffen (auf 24 Prozent der Befragten trifft das "sehr bzw. ziemlich" zu). An zweiter Stelle liegen Beziehungsprobleme in der Familie mit 20 Prozent. Der Verlust eines Angehörigen belastet 19 Prozent, eine Krankheit im persönlichen Umfeld 15 Prozent und 13 Prozent der Befragten belastet eine eigene schwere Krankheit. Ebenfalls 13 Prozent tragen schwer an der Trennung einer Partnerschaft, bei zwölf Prozent kommt das Privatleben aufgrund des Berufs zu kurz, elf Prozent fehlt es an Gesprächspartnern.
Die Gegenstrategien: Am liebsten entspannen die Österreicherinnen und Österreicher beim Lesen (29 Prozent) und Fernsehen (26 Prozent). 24 Prozent hören zum Ausgleich gerne Musik, 22 Prozent gehen dazu gern in der Natur spazieren. 16 Prozent finden beim Sporteln Entspannung, 15 Prozent bei Treffen mit Freunden. Zehn Prozent erholen sich am liebsten im Schlaf. Hörhan legt den Menschen die Infomaterialien des Fonds ans Herz: "Unterstützung und konkrete Tipps die helfen, die seelische Balance zu wahren, finden Interessierte auf http://www.gesundesleben.at, in der Broschüre "Seelische Gesundheit" und dem Folder "Schau auf dich!". Diese Publikationen des Fonds Gesundes Österreich können kostenlos unter Tel. 01-8950400 oder info@fgoe.org bestellt werden.