"Echte Wiener 2"

Mundl Sackbauer erbt eine Villa

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Die Deppat'n und die Gspritzt'n: Deftige Sprüche und Rap.

Eine Erbschaft kann auch Ärger bereiten. Zum Beispiel bei den Sackbauers: Kaum hat die Familie (vom in Irland verstorbenen Franzi alias Nudlaug) eine Villa geerbt, zürnt der Mundl (Karl Merkatz) schon heftig und deftig seiner angetrauten Toni (Ingrid Burkhard). Denn die will zum Nudlaug-Begräbnis nach Irland reisen. Eine Expedition, die für Mundl „gar nicht in die Frage“ kommt. Und so bleibt er halt allein in Wien zurück.

Moderne Verfilmung
Mundl ist mittlerweile 80, doch Echte Wiener 2 ist kein Alterswerk. Ganz im Gegenteil. Barbara Gräftner (Buch & Regie) setzt mit Rap-Sounds und neuen Themen eher auf Gegenwart als auf Nostalgie. Mundls Enkel René (Manuel Rubey) verspielt im Kasino seine Zukunft, Urenkel Edi (Pascal Giefing) liebt seine dunkelhäutige Freundin Jamila und gelegentlich auch einen Joint.

Wie stets in den Echte Wiener-Geschichten, werden die Handlungsstränge durch den Zusammenhalt der scheinbar so zerstrittenen Familie verbunden. Karl Merkatz keppelt und schimpft in seit 35 Jahren bewährter Prolo-Manier seine Urteile und Vorurteile heraus – und ist doch ein Seelchen mit einem gut abgeschirmten, aber goldenen Wienerherz.

Der Film ist unterhaltsam, gelegentlich kritisch-politisch und wird die Fans der Serie nicht enttäuschen. Auch wenn der Sprung in die Moderne manchmal etwas holprig wirkt.


Echte Wiener 2:
Österreich, 2010. 120 Min.
Von Barbara Gräftner. Mit Karl Merkatz, Ingrid Burkhard, Manuel Rubey.

Bewertung: 3 von 5 Sterne

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