Jud Süß

Moretti: Premiere für Skandalfilm

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Tobias Moretti polarisiert als Nazi. Premiere mit Bleibtreu & Co.

Am 15.9. feierte die heimische Film-Prominenz die Premiere von Tobias Morettis viel diskutierten Film „Jud Süß“ in Wien. Er nahm’s gelassen.

Herbe Kritik
"Geschichtsfälschung!" "Entlastungsfiktion!“ "moralische Weißwaschung!“ Die Kritik des neuen Skandalfilms Jud Süß – Film ohne Gewissen mit Tobias Moretti (51) in der Hauptrolle des Ferdinand Marian war heftig. Bei der Berlinale erntete das Team sogar Buhrufe. Am 15.9. feierte der Film von Regisseur Oskar Röhler in Wien glanzvolle Gala-Premiere – am 23. September startet er in den Kinos. Am roten Teppich vor dem Wiener Gartenbaukino tummelten sich Star-Mime Tobias Moretti, Moritz Bleibtreu und Maria Gedeck. Die heimische Film-Elite wie Maximilian Schell, Stefan Ruzowitzky, Julia Stemberger sowie Kultusgemeinde-Präsident Ariel Muzikant wollten sich den viel diskutierten Streifen nicht entgehen lassen. Bei der anschließenden Premierenfeier im Wien Museum wurde heftig diskutiert. Wurde die Geschichte um den bis heute verbotenen Propagandafilm verharmlost?

Mutige Rolle
Moretti
selbst nimmt die Kontroverse um den Film gelassen. "Das ist nun einmal kein Film mit einer einfachen psychologischen Deutung, die verdeutlichen soll, wie es in Wirklichkeit war. Und das stößt bei manchen auf Verwunderung, Irritation und Unbehagen.“ Seine Darstellung des Nazi-Mitläufers, der sein schlechtes Gewissen in Alkohol ertränkt, wurde auch hoch gelobt.

Biker & Italo-Fan
Zeit zwischen den Drehpausen gibt es wenig, um mit Ehefrau Julia und den Kindern Antonia (11) und Lenz ­Valentin (9) zu entspannen. Den bekennenden Motorrad- und Oldtimerfan zieht es in seiner Freizeit dann in die Natur: entweder auf seinen Bergbauernhof nahe bei Innsbruck oder in die Toskana (Italien), wo er ein altes Landhaus eigenhändig renoviert hat.

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