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"Goldes Globes": Leo vier Mal nominiert

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Austro-Film "Ich seh, ich seh" nicht dabei. "Carol" führt Liste an.

Manch Überraschung und mehrere Favoriten hat die Bekanntgabe der Nominierungen für die 73. Golden Globes am Donnerstag gebracht. Mit fünf Nennungen führt Todd Haynes' 50er-Jahre-Melodram "Carol" die Liste an: Der Film über eine lesbische Liebe ist als bestes Drama, Haynes als Regisseur, Carter Burwell als Komponist und Cate Blanchett und Rooney Mara als beste Hauptdarstellerinnen nominiert.

Austro-Film nicht dabei
Um den Golden Globe für das beste Drama konkurrieren mit "Carol" George Millers Action-Streifen "Mad Max: Fury Road", Alejandro Inarritus Rachethriller "The Revenant - Der Rückkehr", Thomas McCarthys Enthüllungsdrama "Spotlight" sowie Lenny Abrahamsons Indie-Drama "Room". Der österreichische Horrorfilm "Ich seh Ich seh" hat es indes nicht unter die fünf besten fremdsprachigen Filme geschafft. Stattdessen buhlen u.a. das französisch-türkische Jugenddrama "Mustang" und das ungarische KZ-Drama "Son of Saul" um die Auszeichnung, die 2010 und 2013 Michael Haneke mit "Das weiße Band" respektive "Amour" holte.

Chance für DiCaprio
Hinter "Carol" folgen mit je vier Nominierungen "The Revenant" mit Leonardo DiCaprio, das von Aaron Sorkin geschriebene "Steve Jobs" über den Apple-Mitbegründer sowie "The Big Short" über die US-Immobilienkrise 2008. Die hochkarätig besetzte Wall-Street-Komödie von Regisseur Adam McKay hat u.a. ihren Darstellern Christian Bale und Steve Carell Preischancen eingebracht und sieht sich in der Komödien-Sparte dem schwarzhumorigen Weltraumdrama "The Martian" (dt. "Der Marsianer") sowie drei weiblich top-besetzten Komödien gegenüber: "Joy - Alles außer gewöhnlich" mit Jennifer Lawrence, "Spy" mit Melissa McCarthy sowie "Trainwreck" (dt.: "Dating Queen") mit Amy Schumer.

Depp nicht dabei
Alle Drei finden sich auch unter den besten Hauptdarstellerinnen wieder, ebenso wie Nachwuchsstars Alicia Vikander (doppelt nominiert für "The Danish Girl" und ihre Nebenrolle in "Ex-Machina"), Brie Larson ("Room") und Saoirse Ronan ("Brooklyn") in der Drama-Sparte. Leonardo DiCaprio ("The Revenant"), Eddie Redmayne ("The Danish Girl"), Bryan Cranston ("Trumbo"), Michael Fassbender ("Steve Jobs") und Will Smith ("Concussion") gehen allesamt mit Rollen an den Start, die auf realen Vorbildern basieren. Überraschend nicht in der illustren Runde ist Johnny Depp, der für seine Darstellung des kaltblütigen Gangsters James "Whitey" Bulger in "Black Mass" viel Aufmerksamkeit generiert hatte.

Unerwartete Nominierungen
Branchenmedien vermissen auch den Cast von "Spotlight" auf der Liste, waren Michael Keaton, Rachel McAdams, Mark Ruffalo & Co. doch am Tag zuvor noch für die bedeutenden Preise des US-Schauspielverbandes nominiert worden. Ruffalo hat trotzdem Chancen auf eine Auszeichnung - jedoch für den weitgehend unbekannten Independentfilm "Infinitely Polar Bear", in dem er als manisch-depressiver Mann zwei Töchter groß zieht. Nicht erwartet hatten Experten auch Nominierungen für Al Pacino (beste Comedy-Hauptrolle, "Danny Collins") und Sylvester Stallone. Letzterer kann 40 Jahre nach seinem ersten Auftritt als Rocky Balboa auf einen Preis als bester Nebendarsteller im "Rocky"-Spinoff "Creed" hoffen.

Lady Gaga als Überraschung
Auch in der TV-Sparte gab es eine Überraschung, bekam doch Popstar Lady Gaga ihre erste Nominierung für ihre Rolle in der TV-Miniserie "American Horror Story: Hotel". Bisherige Preisträger wie "The Affair" oder "Mad Men" fehlen heuer in der Königskategorie der "besten Dramaserie", dafür können sich die Macher von "American Crime", "Fargo", "Mr. Robot", "Outlander" und "Transparent" über je drei Nominierungen freuen.

Wichtiger Filmpreis
Die Golden Globes gelten als die zweitwichtigsten Preise im Filmbereich nach den Oscars und im TV-Bereich nach den Emmys. Sie werden in Form von goldfarbenen Weltkugeln am 10. Jänner in 25 Kategorien vom Verband der Auslandspresse vergeben, der rund 90 internationale, in Hollywood arbeitende Journalisten umfasst. In Wien können Film- und Serienfans die von Ricky Gervais moderierte Gala samt Schaulaufen auf dem roten Teppich erstmals bei einer "Sky Night" am 10. Jänner ab 20.30 Uhr bei freiem Eintritt im Stadtkino im Künstlerhaus live verfolgen.
 

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