'Der Gast'

Sarkissova-Film: Bloeb schmust mit Mann

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Karina Sarkissova in ihrer ersten Hauptrolle - darum geht es in Aufreger-Film.

Schaut man auf den Instagram-Account von Ballerina und Tanzshow-Jurorin Karina Sarkissova merkt man, wie stolz sie ist. 

Stolz auf Werk

Am 5.5. feierte ihr Film "Der Gast" in dem sie eine Hauptrolle spielt, im Gartenbaukino Premiere.  Sarkissova  ist darin als ehemalige, nun schwangere Tänzerin zu sehen (mit echtem Babybauch!), die nach einem Unfall ihre Berufung nicht mehr ausüben kann. Eine tiefe Traurigkeit hat sie befallen, genauso wie die anderen Bewohner des großen Herrenhauses. Dann kommt plötzlich ein Fremder, ein Verführer, der alles verändert. Unter anderem kommt es zum Kuss mit dem Hausherren (Gregor Bloéb). Die einzige, die sich von dieser Lichtgestalt nicht verzaubern lässt, ist die Mutter des Hausherren, gespielt von einer Erni Mangold in Hochform.

 

 

Der Gast - Darum geht's

 
Ein junger Mann (Mehmet Sözer) taucht in einer großbürgerlichen Familie auf. Er scheint stumm und betört mit seinem gewinnenden Wesen der Reihe nach alle Familienmitglieder. Die Tochter (Roya Mousavi) ist von dem sanften Wesen des geheimnisvollen Fremden ebenso rasch eingenommen wie die schwangere Dame des Hauses.  Karina Sarkissova  legt die Balletttänzerin, deren Karriereträume von einer Beinverletzung zerstört wurden, die möglicherweise mehr psychiatrisch als orthopädisch begründet ist, hintergründig an.
 
 
Auch das Hauspersonal lässt sich rasch bezirzen. Der querschnittgelähmte Sohn scheint in der Gegenwart des Gastes ganz wunderbare Genesungsfortschritte zu machen - was auch das Familienoberhaupt überzeugt. Gregor Bloeb spielt ihn mehr als Mafiosi denn als Staatssekretär, wie es das Drehbuch von August Staudenmayer, Tom Darius Allahyari und Reinhard Jud für ihn vorgesehen hätte. Doch der Politiker hat auch eine dominante Mutter, und Erni Mangold macht als knochentrockene Skeptikerin, die sich von dem jungen Schönling nicht einwickeln lässt, die beste Figur in diesem Film, der einen eigenwilligen Weg zwischen Kunst und Kitsch einschlägt.
 
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