Auszeichnung

"Toni Erdmann" gewinnt Lux-Filmpreis

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Deutsch-österreichische Tragikomödie von EU-Parlament geehrt.

Die deutsch-österreichische Tragikomödie "Toni Erdmann" von Maren Ade hat wurde vom EU-Parlament mit dem Lux-Filmpreis ausgezeichnet. Parlamentspräsident Martin Schulz überreichte am Mittwoch in Straßburg der deutschen Filmemacherin die symbolische Auszeichnung in Form einer Filmrolle.

Simonischek als Alt-68er

In "Toni Erdmann" verkörpert Burgschauspieler Peter Simonischek den Alt-68er Winfried, der sich bei einem Besuch in Bukarest seiner entfremdeten Tochter Ines (Sandra Hüller) mit falschen Zähnen und Perücke annähert. Für Schulz beschreibt der "absurd und urkomische" Film, wie sich "Familienbeziehungen verändern und in einer alternden und wettbewerbsorientierten Gesellschaft unser Leben beeinflussen".

Aden dankbar

Aden zeigte sich dankbar für die Auszeichnung von "so vielen Menschen mit so vielen unterschiedlichen kulturellen Hintergründen". In ihrer Rede betonte sie: "Ich finde ich bin eine europäische Filmemacherin, ich bin Deutsche, kann aber auch einer größeren Einheit angehören". Der bei den Filmfestspielen Cannes gefeierte Film läuft seit 15. Juli in den österreichischen Kinos.

Die finalen Mitbewerber der deutsch-österreichischen Produktion waren das Drama "Kaum öffne ich die Augen" ("A peine j'ouvre les yeux") von der Tunesierin Leyla Bouzid sowie der Animationsfilm "Mein Leben als Zucchini" ("Ma vie de courgette") des Schweizers Claude Barras. Die drei Finalisten tourten im Rahmen der Lux-Filmtage durch Europa. In Wien waren sie bei der Viennale Anfang November zu sehen.

Wichtige Auszeichnung

Das Europäische Parlament zeichnet mit dem Lux-Preis heuer zum bereits zehnten Mal Filme aus, die die Werte der europäischen Identität und die kulturelle Vielfalt Europas widerspiegeln. Das soll ihnen helfen, "ein größeres Publikum zu erschließen und eine Debatte über Werte und soziale Themen in Europa anzuregen", so das Parlament. Die Filme der Endauswahl werden mit finanzieller Unterstützung der EU in alle 24 Amtssprachen übersetzt.

Im Vorjahr wurde "Mustang" der türkischen Regisseurin Deniz Gamze Ergüven ausgezeichnet. Das Coming-of-Age-Drama über fünf Schwestern, die sich in ihrer nordtürkischen Heimat gesellschaftlichen Konventionen entziehen, schaffte es später auch unter die fünf Nominierten für den Auslands-Oscar.

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